Kreuzung
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Verkehr

Ärger über gefährliche Kreuzung in Dornbach

Eine Ampel sorgt derzeit in Dornbach in Hernals für Ärger: Sie regelt seit kurzem eine unübersichtliche Kreuzung – allerdings nur jene Spur, die dem Straßenverlauf folgt, also teilweise. So kommt es jetzt zu teils gefährlicheren Situationen als zuvor.

Es ist ein Kreuz mit der Kreuzung Vollbadgasse und Dornbacher Straße: Vielen Anrainerinnen und Anrainen war es hier zu unübersichtlich und zu gefährlich. Anfang November wurde deshalb eine Ampel errichtet, doch die sorgt nun neuerlich für Aufregung: „Grundsätzlich habe ich mich auf die Ampel sehr gefreut, weil ich dachte, dass meine Tochter den Weg zur Straßenbahn endlich alleine zurücklegen kann. Aber dem ist nicht so, weil ich finde, dass der andere Schutzweg auf der anderen Straßenseite noch gefährlicher geworden ist als vorher“, so eine Mutter im „Wien heute“-Interview.

Nebenfahrbahn problematisch

Das Problem ist ein zweiter Zebrastreifen und die Nebenfahrbahn, für die es keine Ampel gibt. Dafür gibt es nun ein anderes neues Verkehrsschild: Aus der Dornbacher Straße kommend, konnte man bisher links abbiegen. Das ist nun verboten – um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, heißt es vom Bezirk. Illegal abgebogen wird trotzdem immer wieder.

Die Nebenfahrbahn ohne Ampel
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Die Nebenfahrbahn ist weiter ungeregelt

„Mich stört wirklich nur, dass diese Abbiegemöglichkeit verloren gegangen ist. Die Leute müssen alle einen weiten Weg im Kreis fahren, damit sie stadtauswärts fahren können“, sagt eine ältere Dame. Andere Anrainerinnen fühlen sich durch die neue Ampel aber grundsätzlich sicherer. „Wir haben sehr viele unserer Stammkunden, die aus dieser Richtung kommen, und die jetzt nicht mehr zu uns links abbiegen können – die fahren dann stadteinwärts zur nächsten Apotheke. Das ist für uns natürlich der absolute Supergau“, sagt Apothekerin Karin Hössl.

Gefährliche Kreuzung in Dornbach

Ampeln sollten Straßen eigentlich sicherer machen. Das hat man sich auch bei Anbringung einer Ampel im Bezirk Hernals gedacht. Tatsächlich sorgt sie laut einigen Anrainern und Verkehrsteilnehmern aber für teils gefährliche Situationen und neuen Unmut im Bezirk.

Aktuelle Lösung laut Bezirk ein Kompromiss

Welche Ampellösung in Wien kommt, entscheiden mehre Magistrate mit dem Bezirk und den Wiener Linien gemeinsam. Die aktuelle Lösung sei ein Kompromiss, heißt es. „Ich weiß, dass das nicht die ideale Lösung ist. Wir brauchen aber zur Entschärfung der Verkehrssituation in der Vollbadgasse eine Lösung, die die Sicherheit der Fußgänger in den Mittelpunkt stellt“, erklärt Peter Jagsch, SPÖ-Bezirksvorsteher in Hernals.

Das Abbiegeverbot ist laut Bezirksvorsteher nur temporär. Nächste Woche will er mit allen Beteiligten nochmals Verbesserungen besprechen, denn derzeit sei auch er nicht hundertprozentig zufrieden. Eine Veränderung brauche aber jedenfalls Zeit: „Möglicherweise ist es eine Vollsignalisierung, da muss man sich die Umlaufzeiten anschauen, da müssen sich die Experten hinsetzen und sich das durchrechnen. Es könnte aber auch andere Möglichkeiten geben, die ich nicht am Radar habe“, sagt Jagsch.

Zebrastreifen
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Der Bezirk weiß, dass die Lösung nicht optimal ist

Wiener Linien wollen keine Verschlechterung für Öffis

Das wäre dann doch noch eine zweite Ampel – die Verrohrung in der Erde wäre vorhanden. Warum es bisher keine zweite Ampel gibt, darüber kursieren im Grätzl Gerüchte. „Die sozialen Medien haben geschrieben, die Wiener Linien stellen sich da quer, weil der Bus dann Verzögerungen hat, aber ob das jetzt stimmt, weiß ich nicht“, erzählt die Mutter.

Von den Wiener Linien heißt es dazu: „Gemeinsam mit den Dienststellen der Stadt Wien ist man bei der Vollbadgasse zu der aktuell bestehenden Ampellösung gekommen. Neben dem Sicherheitsaspekt soll keine Verschlechterung für den öffentlichen Verkehr entstehen – denn Öffis sind nur dann attraktiv, wenn sie Fahrgäste schnell und ohne Stau ans Ziel bringen.“

Die MA 33, „Wien leuchtet“, zuständig für Ampelanlagen, ergänzt: „Die Planung einer Ampelanlage erfolgt aufgrund der örtlichen Gegebenheiten. Für die Erstellung der Signalprogramme werden die Verkehrsströme herangezogen sowie die Bevorrangung der Öffis berücksichtigt.“ Die Kreuzung wird also wohl Gesprächsthema im Bezirk bleiben.