GrundschŸler sollen besser Rechtschreibung lernen
APA/dpa/Daniel Reinhardt
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Schule

Deutlich weniger Schulabmeldungen

Die Zahl der von Schulen abgemeldeten Kinder in Wien hat sich stark verringert. Während der Covid-19-Pandemie wurden bis zu 870 Kinder zu Hause unterrichtet. Jetzt sind es nur noch rund 350.

Die Zahl der Schulabmeldungen ist dieses Jahr weiter zurückgegangen, man befindet sich nun auf Vor-CoV-Niveau. Während der Pandemie waren die Abmeldungen stark angestiegen. Denn viele Eltern wollten nicht, dass sich ihre Kinder in der Schule anstecken, oder wollten vermeiden, dass sie Masken tragen oder Tests abliefern müssen. Der Höhepunkt war im Herbst 2021 erreicht, als in Wien 870 Kinder vom Schulbesuch abgemeldet waren. Das waren mehr als doppelt so viele wie vor der Pandemie.

Regeln wurden verschärft

Bereits im Vorjahr ging diese Zahl wieder zurück, heuer sind es laut Bildungsdirektion Wien nur noch rund 350 Kinder, die zu Hause unterrichtet werden. Ein Grund für den Rückgang könnten auch die strengeren Regeln sein. So wurde die Frist für die Schulabmeldung verkürzt. Seit dem letzten Schuljahr gibt es zu Semesterende außerdem verpflichtende Reflexionsgespräche mit den Kindern. Dabei soll der Lernfortschritt geklärt werden. In zwei Prozent der Gespräche wurden hier Mängel im Vergleich zum klassischen Schulunterricht festgestellt, hieß es von der Bildungsdirektion Wien.

Laut Bildungsministerium ist es durch die Neuerungen nicht nur gelungen, für alle Beteiligten mehr Rechtsklarheit und -sicherheit zu schaffen. Es gebe nun auch bessere Möglichkeiten, frühzeitig gegenzusteuern, wenn der häusliche Unterricht nicht gut funktioniere.

Missbrauch leicht möglich

Häuslicher Unterricht könne in Einzelfällen, etwa bei Krankheiten, durchaus sinnvoll sein, hieß es weiter. Aber manche Personen oder Gemeinschaften würden diese Unterrichtsart dazu missbrauchen, „um ihre Ideologie zu verbreiten bzw. junge Menschen von der Außenwelt abzuschotten“. Hier entstehe die Gefahr von Parallelwelten.

Anders als es der Name vermuten lässt, findet häuslicher Unterricht oft nicht zu Hause, sondern in Lerngruppen oder nicht genehmigten Privatschulen statt. Eine fachliche Qualifikation der unterrichtenden Person könne dabei nicht eingefordert werden, Kinder und Jugendliche würden im Wissenserwerb oft sich selbst überlassen.

Durch häuslichen Unterricht würden Schülerinnen und Schüler zudem auch Gefahr laufen, die sozialintegrativen sowie die demokratiefördernden Aspekte der Schulbildung zu versäumen. Die punktuellen Leistungskontrollen durch die Externistenprüfungen würden außerdem auch keinen Einblick in die soziale und psychische Entwicklung eines Kindes ermöglichen.