Confronciere Maria Happel während der Generalprobe anl. der Opernredoute in Graz im Jänner 2020
APA/Erwin Scheriau
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Kultur

Ex-Reinhardt-Chefin Happel entlastet

Ein Expertenbericht entlastet die Ex-Leiterin des Max-Reinhardt-Seminars, Maria Happel, in weiten Teilen. Happel war nach Vorwürfen von Studierenden im Juni von ihrem Posten zurückgetreten.

Per Brief hatten sich Studierende im Frühjahr an die Öffentlichkeit gewandt und den Rücktritt Happels verlangt. Die Vorwürfe reichten von mangelnder Präsenz am Institut über ungenügende Reaktionen auf „#MeToo“-Vorfälle bis hin zu einem rüden Umgangston. Happel trat im Juni zurück, zu einem Zeitpunkt, zu dem die zuständige Rektorin der Universität für Musik und Darstellende Kunst (mdw), Ulrike Sych, bereits ein Team zur Klärung der Vorwürfe eingesetzt hatte.

Nun liegt der Bericht dieses Teams intern vor. In dem gut 100 Seiten langen Bericht wird Happel laut einer Aussendung des mdw in weiten Teilen entlastet.

Wesentliche Vorwürfe „nicht bestätigt“

„Die wesentlichen Vorwürfe gegen die Institutsleitung Maria Happel und Annett Matzke betreffend ‚Machtmissbrauch‘, ‚keine Aufarbeitung von #MeToo-Vorwürfen‘, Stellenbesetzungen, Hausverbot und Polizeieinsatz sowie Unterricht außerhalb geschützter Räume haben sich nicht bestätigt“, hieß es in der Stellungnahme.

Zugleich habe man die Notwendigkeit von strukturellen Verbesserungen am Seminar festgestellt. Das betreffe etwa die Bereiche Kommunikation und Informationsweitergabe und die Transparenz von Entscheidungen. Aus rechtlichen Gründen könne man keine weitere Stellungnahme abgeben, so die mdw.

Empfehlungen „unverzüglich“ umsetzen

Rektorin Sych dankte dem Expertengremium, in dem sich Vertreterinnen und Vertreter des Arbeitskreises für Gleichbehandlung und des Betriebsrates, des Qualitätsmanagements, Mitglieder der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft und die Vizerektorin befanden. Sych werde die Umsetzung der Empfehlungen unverzüglich veranlassen. Überdies kündigte sie an, dass die künftige fixe Leitung der renommierten Schauspiel- und Regieschule bis zum Sommersemester 2024 feststehen werde. Derzeit wird die Institution interimistisch von Tamara Metelka geführt.