Drei Krankenpflegerinnen
ORF
ORF
Politik

Wien erhöht Zulagen für Spitalspersonal

Mehr Geld gibt es ab Februar für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wiener Gesundheitsverbundes, wenn sie Mehrstunden, Nachtdienste oder Einspringdienste machen. Insgesamt nimmt die Stadt dafür 150 Millionen Euro in die Hand.

Die Stadt Wien erhöht die Zulagen für die Bediensteten in den Spitälern des Gesundheitsverbunds (WIGEV). Das kündigte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in einer Pressekonferenz mit den zuständigen Mitgliedern der Stadtregierung sowie Vertreterinnen und Vertretern von WIGEV und Gewerkschaft an. Die Maßnahmen sollen ab 2024 wirksam werden, 150 Millionen Euro werden dafür zusätzlich zur Verfügung gestellt.

Mehr Geld wird es für alle Berufsgruppen, also nicht etwa nur für Ärztinnen und Ärzte geben, wie betont wurde. Erhöht werden die Zulagen für Sonn- und Feiertagsdienste. Auch die Nachtdienstzulage sowie die Prämie für die Bereitschaft zum Einspringen für verhinderte Kolleginnen und Kollegen wird verbessert.

Wien erhöht Zulagen für Spitalspersonal

Mehr Geld gibt es ab Februar für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wiener Gesundheitsverbundes, wenn sie Mehrstunden, Nachtdienste oder Einspringdienste machen. Insgesamt nimmt die Stadt dafür 150 Millionen Euro in die Hand.

Schulungsoffensive geplant

Auch eine Schulungsoffensive wurde angekündigt. Die Zahl der Ausbildungsplätze etwa im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege bzw. in den gehobenen medizinisch-technischen Diensten wird erhöht. Das Kontingent der Ausbildungszeiten für Medizinerinnen und Mediziner wird ebenfalls ausgeweitet. Ärztinnen und Ärzte können auch auf 1.000 Euro Fortbildungsgeld zugreifen.

Bei den präsentierten Schritten handelt es sich um die erste Phase des Personalpakets, hieß es. Eine weitere Phase soll folgen. Dann will man sich auch dem Thema Gehaltsschema intensiver widmen.

Kritik von vielen Seiten

Als „Zu wenig, zu spät“, bezeichnete die Parteivorsitzende der Grünen Wien, Judith Pühringer, das präsentierte Personalpaket im Gesundheitsbereich. „In wesentlichen Bereichen bleibt die Wiener Stadtregierung nach wie vor säumig. Dazu gehört die längst überfällige Arbeitszeitverkürzung und eine Erhöhung der Grundgehälter bei Pflegekräften und Ärzten“, so Pühringer.

Ähnlich lautete die Kritik der Wiener Ärztekammer. Die Maßnahmen seien unzureichend. „Vielleicht redet die Stadt mit den falschen Gesprächspartnern“, mutmaßte Stefan Ferenci, der Obmann der Kurie angestellte Ärzte. Es gebe „keinen Cent“ mehr Grundgehalt – außer bei neu eintretenden Ärzten in Mangelfächern.

Als nicht ausreichend beurteilte auch die Wiener ÖVP das Paket. Dieses könne nur ein „erster Schritt“ sein, meinte Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec. Tiefgreifende Reformen könnten dadurch nicht ersetzt werden.