Das AKH
ORF/Patrick Bauer
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Chronik

Häftling nach Flucht aus AKH gefasst

Jener 28-jährige Insasse der Justizanstalt Josefstadt, der am Donnerstag aus dem Allgemeinen Krankenhaus (AKH) geflüchtet war, wurde in Wien wieder gefasst.

Die Fahndung nach dem Häftling der Justizanstalt Josefstadt, der am Donnerstag aus dem Wiener AKH türmte, ist zu Ende. Er habe in Wien gefasst werden können, bestätigte eine Sprecherin des Justizministeriums. Mehr Details waren noch nicht zu erfahren.

Der Häftling wurde am Donnerstag zur Abklärung einer Verletzung, die nicht in der Haftanstalt behandelt werden konnte, in das Spital eskortiert und flüchtete um 11.22 Uhr aus dem Wartebereich. Dabei verletzte er auch einen Justizwachebeamten. Die Polizei leitete mehrere Stunden später eine Öffentlichkeitsfahndung ein.

Nach Flucht von Häftlingen: Strengere Maßnahmen

Nachdem am Donnerstag wieder ein Häftling bei einer Untersuchung aus einem Spital, diesmal aus dem AKH Wien, entflohen ist, stellt sich die Frage der Sicherheitsvorkehrungen. Es ist bereits der vierte Ausbruch aus einem österreichischen Gefängnis binnen weniger Wochen. Das Justizministerium will nun weitere Maßnahmen und Vorkehrungen treffen

Mehrere Delikte wegen Körperverletzung

Laut Ministerium leidet der 28-Jährige an einer psychischen Erkrankung. „Ihm werden frühere Körperverletzungsdelikte zur Last gelegt“, sagte die Sprecherin zum Grund für seine Inhaftierung. Der Fall rund um die Flucht des Mannes wird jetzt geprüft. „Falls sich der Verdacht einer Dienstpflichtverletzung von Beamtinnen und Beamten ergeben sollte, werden aufsichtsbehördliche sowie disziplinarrechtliche Maßnahmen geprüft“, sagte eine Sprecherin.

Es war bereits die vierte Flucht eines Häftlings binnen weniger Wochen. So war eine Insassin des Frauengefängnisses Schwarzau während eines unbegleiteten stationären Aufenthalts im Landesklinikum Wiener Neustadt geflüchtet. Sie wurde mittlerweile in Meidling gefasst. Ein 16-jähriger Häftling der Justizanstalt Gerasdorf flüchtete während einer Spitalsuntersuchung im Landesklinikum Wiener Neustadt. Er konnte in Ottakring wieder gefasst werden. Schließlich türmte ein Häftling der Justizanstalt Stein. Nach ihm wird noch gefahndet.

Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen kommen

Das Justizministerium stand seit den Ausbrüchen in der Kritik. Heute gab es deswegen eine Sicherheitskonferenz mit dem Ergebnis, dass die Regeln für Außentermine verschärft werden. Man habe allen Justizanstalten die Anweisung erteilt, bei Eskorten in Zukunft Häftlingen die Arme hinter dem Körper zu fesseln. Diese Erhöhung der Sicherheitsstufe sei zur Hintanhaltung potenzieller „Trittbrettfahrer und Nachahmungstäter“ gedacht, sagte eine Sprecherin des Ministeriums.

Das Justizministerium hielt zudem fest, dass heuer bereits rund 36.000 Eskorten problemlos verlaufen seien. Zudem werde im Vorfeld jeder Eskorte im Einzelfall geprüft, welche Sicherheitsmaßnahmen notwendig seien. „Insassinnen und Insassen werden zudem vor und nach jeder Ausführung zwingend durchsucht“, sagte die Sprecherin. Darüber hinaus seien bei Indizierung weitere härtere Sicherungsarten zulässig.

Habe ein Insasse bereits einen oder mehrere Fluchtversuche unternommen, würden für diese Person erhöhte Sicherheitsmaßnahmen im Strafvollzug gelten, die Auswirkungen auf die Art der Unterbringung sowie die Personalstärke im Fall einer Aus- bzw. Vorführung hätten. „Darüber hinaus finden diese Umstände auch Berücksichtigung bei der Gestaltung des Vollzugsplans des jeweiligen Insassen“, so das Ministerium.