Wiener Volkshochschule
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POLITIK

Neue Finanzierung für Volkshochschulen

Die Stadt Wien hat eine neue Finanzierungsvereinbarung mit den Volkshochschulen abgeschlossen. Zuletzt hat es ja massive Finanzprobleme gegeben. Jetzt gibt es mehr Geld – aber auch mehr Vorgaben. Eingeführt wird etwa eine Berichtspflicht an den Gemeinderat.

Ziel des Pakts ist die nachhaltige Sicherstellung eines modernen und effizienten Betriebs, der sich an den Kundinnen und Kunden orientiert, versicherte der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS).

Finanzierung wird erhöht

Der Finanzierungsbeitrag beträgt jährlich 32 Mio. Euro – das ist mehr als bisher. Die Beiträge werden künftig an die Inflation angepasst. Die Finanzierung kann aber auch gekürzt werden, wenn keine Bemühungen zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung seitens der Wiener Volkshochschulen gesetzt werden, wie es hieß. In den vergangenen Jahren sei die Finanzierung nicht oder deutlich unter der Inflation beziehungsweise den Gehaltssteigerungen angepasst worden, teilte man mit. Deshalb sei ein weiterer Betrieb nur durch das Auflösen von Rücklagen möglich gewesen.

Umfassendere Berichtspflichten sollen für einen „verantwortungsbewussten und transparenten Umgang“ mit Fördermitteln sorgen. Ein jährlicher Bericht an den zuständigen Gemeinderatsausschuss wird eingeführt. Auch wird es ein Anreizsystem geben, das die Volkshochschulen motivieren soll, Sponsorgelder oder Spenden zu lukrieren. Die Stadt wird derartige Einnahmen verdoppeln, wobei es eine jährliche Höchstgrenze von 500.000 Euro gibt.

Standorte werden zusammengelgt

Weiter fortgesetzt wird die Regionalisierung, in deren Rahmen VHS-Standorte zusammengeschlossen werden. Dies soll Synergien bringen, auch bessere Öffnungszeiten werden versprochen. Gespart wird auch beim Personal. Von den rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen laut Rathaus demnächst zahlreiche in Pension. In den kommenden beiden Jahren sollen nur 20 Prozent der Funktionen nachbesetzt werden.

Für Nischenangebote werden die Zeiten schwieriger. Die Mindestanzahl in Kursen wird von sechs auf durchschnittlich acht Teilnehmende erhöht. Damit soll der Deckungsbeitrag gesteigert werden. Auch die Digitalisierung schreitet voran: Im kommenden Jahr wird auf gedruckte Programmhefte in herkömmlicher Form verzichtet.