Pakete
APA/dpa/Tom Weller
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Chronik

Postler ließ Pakete und Briefe verschwinden

Ein Postler, der offenbar seit Jahren Briefe und Pakete im großen Stil gestohlen haben soll, ist nun aufgeflogen. Das berichtet die „Kronen Zeitung“. Ausgerechnet die Post fürs Bundeskriminalamt kam nämlich auch nie an.

Immer wieder verschwand ein Paket auf mysteriöse Weise, doch offenbar kam lange Zeit niemand auf die Spur des diebischen Postbeamten. Laut einer Aussendung des Innenministeriums flog der Mann durch Ermittler des Bundeskriminalamtes (BK) auf, die Scheinkäufe im Internet getätigt hatten. Ein Kollege beobachtete den 50-Jährigen dann im vergangenen September, wie er Kuverts öffnete, den Inhalt an sich nahm und die Umschläge wegwarf.

Spur führte in Verteilzentrum im dritten Bezirk

Die Kriminalbeamten hatten im Juni und Juli Scheinkäufe getätigt, unter anderem Falschgeld und ein gefälschte Dokumente. Doch sie warteten vergeblich auf die Lieferungen, ein Dokument war bereits zur Fahndung ausgeschrieben. Selbst beim zweiten und dritten Versuch erhielt man nie das versprochene Paket. Das Bundeskriminalamt begann daher bei der Post zu recherchieren. Die Spur nach den verschwundenen Packerln führte in ein Verteilzentrum in Wien-Landstraße.

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Briefmarken, Sammelkarten und Münzen
Bundeskriminalamt
Briefmarken, Sammelkarten und Münzen
Bundeskriminalamt
Briefmarken, Sammelkarten und Münzen
Bundeskriminalamt

Tausende Waren

Am 20. September 2023 wurde der Zusteller in der Zustellbasis in Wien-Landstraße von einem Kollegen beim Öffnen der Kuverts beobachtet. Die Polizei fragte den Zusteller daraufhin, ob er sie an seiner Wohnadresse nachschauen lasse, was er erlaubte. In dessen Wohnung fand man daraufhin ein „Sammelsurium der Irrsinnigkeit“, wie ein Ermittler gegenüber der „Krone“ erzählte. So lagerte der 50-Jährige dort seit etwa fünf Jahren Briefmarken, Sammelkarten, Telefonwertkarten genauso wie Parfums und Gutscheine.

Auch ein von den Kriminalbeamten bestelltes und bereits zur Fahndung ausgeschriebenes, gefälschtes Dokument und Magic Mushrooms konnten sichergestellt werden. Das Falschgeld allerdings will er weggeworfen haben. Der Mann wurde unter anderem wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Diebstahls, Urkundenunterdrückung und Verletzung des Briefgeheimnisses sowie nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt. Der Schaden wird auf einen vierstelligen Euro-Wert geschätzt