Haus mit „Welt – Aids – Tag“ Aufschrift.
Aids Hilfe Wien
Aids Hilfe Wien
Gesundheit

HIV-Neudiagnosen wieder leicht gestiegen

Hunderte Menschen in Österreich infizieren sich jährlich mit dem HI-Virus, rund die Hälfte stammt aus Wien. Die Zahl der Neudiagnosen ging zuletzt leicht nach oben.

Nach einem leichten Einbruch in den CoV-Pandemiejahren 2020 und 2021 stieg die Zahl der Neudiagnosen in Wien im Vorjahr wieder über 200. Mit dem Welt-Aids-Tag soll am Freitag auf die nach wie vor vorhandene Immunschwächeerkrankung hingewiesen werden, die durch das HI-Virus ausgelöst wird.

Virus bei Behandlung nicht nachweisbar

Auch wenn es nach wie vor Infektionen gibt, sinkt das Risiko einer weiteren Übertragung oder eines Ausbruchs der Krankheit mit der richtigen Behandlung. Zwar bleibt das Virus mit einer Behandlung im Körper, aber es kann nicht mehr nachgewiesen werden.

Die Therapie selbst besteht mittlerweile aus einer einzelnen Tablette pro Tag statt früher bis zu 20 Stück. Neuerdings gibt es die Therapie auch als Spritze – alle zwei Monate ein Stich.

Welt-Aids-Tag seit 1988

Der Welt-Aids-Tag wurde 1988 erstmals von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen und wird jeden 1. Dezember von UNAIDS organisiert.

Prophylaxekosten privat zu zahlen

Einfachstes Mittel zur Verhinderung einer Ansteckung ist nach wie vor das Kondom. Personen mit Risikokontakten können zur Vorbeugung einer Ansteckung eine Präexpositionsprophylaxe (PrEP) machen. Diese ist in Österreich allerdings privat zu bezahlen. Die Wiener Aids Hilfe fordert, dass sie künftig mit der E-Card kostenlos sein soll.

In Österreich gibt es geschätzt 8.000 bis 8.600 Betroffene. „473 HIV-Infektionen wurden 2022 in Österreich diagnostiziert, ein guter Teil davon wäre mit einer flächendeckenden niederschwelligen HIV-Präexpositionsprophylaxe zu verhindern gewesen“, erklärte der Mediziner Bernhard Haas, Infektiologe und HIV-Spezialist, in einer Aussendung.

Häufige Spätdiagnosen

„Fehlende Information – auch bezüglich früher Symptome einer HIV-Infektion – und Stigmatisierung von Menschen mit HIV sind Faktoren, warum viele Personen erst in einem fortgeschrittenen oder späten Stadium von ihrer HIV-Erkrankung erfahren“, so Haas weiter. Besonders häufig sind Spätdiagnosen bei Personen über 50 Jahren sowie bei Frauen und Männern, die sich durch heterosexuellen Kontakt infiziert haben.