In den ersten Monaten des Jahres sorgte Blockbuster „Avatar“ für volle Säle und es ging eigentlich auch gut weiter, sagt Christian Dörfler, Betreiber des Haydn English Cinema in der Mariahilfer Straße und Branchenvertreter in der Wiener Wirtschaftskammer.
Selbst die Rekordtemperaturen im Sommer ließen die Wienerinnen und Wiener nicht nur zum Heurigen, sondern auch in die gekühlten Kinos pilgern. Der Hauptgrund war nicht die Klimaanlage, sondern „Barbenheimer“: Die beiden Kino-Hits „Barbie“ und „Oppenheimer“ sorgten im Sommer für signifikant mehr Umsatz als selbst im Rekordjahr 2019.
Barbenheimer sorgt für Rekordsommer
Doch seither herrscht Flaute. Die Kinos erlitten Umsatzrückgänge gegenüber 2019 von an die 50 Prozent. Angekündigte Blockbuster, wie „Napoleon“ von Ridley Scott, laufen nur schleppend an. Das Schlimmste für die Kinobetreiber: viele aufsehenerregende Filme laufen heuer nicht mehr an. Die Hoffnungen liegen auf „Wonka“ mit Timothee Chalamet, Hugh Grant, Olivia Coleman und Rowan Atkinson.
Die Filmproduktion in Hollywood laufe noch immer nicht so, wie vor der Pandemie, sagte Dörfler. Der Streik habe das noch verstärkt. 118 Tage wehrten sich die Schauspielerinnen und Schauspieler gegen die Studios. Der Einsatz von KI bei den Produktionen war das Hauptthema, das jetzt in einer umfangreichen Grundsatzeinigung geregelt ist.
Spezialisierung und Spezialevents
Die Kinos in Wien setzen indessen auf Spezialisierung: etwa auf mehr Filme in Originalsprache. Aber auch Events werden für die Kinobetreiber immer wichtiger. Der „Herr der Ringe“ als vielstündiges Ereignis etwa oder „Love actually“ mit Prosecco-Begleitung. Diesen Sonntag probieren es die Wiener Kinos mit „Popcorn zum Frühstück“. Alle Filme bis 13.00 Uhr laufen zu stark ermäßigten Preisen. Die Fortsetzung der Aktion ist möglich, heißt es.