Justizanstalt Josefstadt, Blick aus vergittertem Fenster in Gefängnisinnenhof
ORF/Bernt Koschuh
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Chronik

Schutzgeld-Bande sorgt in Haft für Wirbel

Die mutmaßlichen Rädelsführer einer Jugendbande, die im September, um Schutzgeld zu erpressen, Brandanschläge auf ein Geschäftslokal verübt haben soll, sorgen im Gefängnis weiter für Wirbel. Sie sollen auf ein Mitglied der Gruppe Druck ausgeübt haben, damit es alle Schuld auf sich nimmt.

Sieben Burschen im Alter zwischen 14 und 20 befinden sich wegen Verdachts auf kriminelle Vereinigung, schweren Raub und schwere Erpressung in Haft. Sie sollen im September drei Brandanschläge auf ein Geschäftslokal verübt haben. Damit wollten sie vom Inhaber des Geschäfts Schutzgeld erpressen. Ein inhaftierter 15-Jähriger, der bandenintern eher ein Mitläufer gewesen sein dürfte, hatte nach seiner Festnahme mit den Ermittlern insofern kooperiert, als er – auch andere Verdächtige betreffende – belastende Angaben zu Protokoll gegeben hatte.

Eines Tages soll er sich völlig wesensverändert gezeigt haben, berichtete die APA. Vor kurzem soll er in einer weiteren Einvernahme vor dem Landeskriminalamt plötzlich alle Schuld auf sich genommen und die mutmaßlichen Rädelsführer entlastet haben.

15-Jähriger wurde verlegt

Wie sich herausstellte, soll der 15-Jährige im Jugendtrakt der Justizanstalt (JA) Josefstadt unter Druck gesetzt und massiv eingeschüchtert worden sein. Gewalt soll ihm nach Informationen der APA zumindest angedroht worden sein, sollte er nicht zugunsten anderer Verdächtiger aussagen.

In der JA Josefstadt hat man auf die jüngsten Entwicklungen bereits reagiert. Der unter Druck gesetzte 15-Jährige wurde aus Sicherheitsgründen in eine andere Justizanstalt verlegt. Jene mutmaßlichen Komplizen, die ihn eingeschüchtert haben sollen, wurden innerhalb der JA Josefstadt in den Trakt für junge Erwachsene bzw. in den Normalvollzug verlegt.