Protestierende bei einer Aktion der Ärztekammer
APA/Eva Manhart
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Chronik

Ärzte und Pflegepersonal protestierten

Mehrere hundert Ärztinnen und Ärzte sowie Beschäftigte der Wiener Spitäler sind am Montag bei einem Protestmarsch der Wiener Ärztekammer durch die Innenstadt gezogen. Sie forderten aus ihrer Sicht nötige Reformen und Gehaltsanpassungen.

Bei der Abschlusskundgebung dankte der Präsident der Wiener Ärztekammer, Johannes Steinhart, den Teilnehmern für ihr Engagement „für bessere Spitäler“, und das trotz der eisigen Temperaturen. Jetzt sei es an der Zeit, „dass die Politik einmal zuhört“, so Steinhart, der mehr „Wertschätzung“ einforderte. Diese habe viele „Facetten“ – etwa „dass man uns zuhört, dass man unsere Arbeit schätzt und dass man entsprechende Honorare zahlt“.

30 Prozent mehr

Auf teils selbstgestalteten Schildern forderten die Mediziner „mehr Wertschätzung“, „mehr Zeit für Ausbildung“ oder warnten vor der „Schließung von Abteilungen“ sowie der aus ihrer Sicht überschießenden Bürokratie („Bis der Computer hochgefahren ist, ist der Patient tot“). Oftmals war dabei der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) Adressat: „Wir wissen, wo es ha(c)kt“, „Unser Xundheitsystem hat einen Ha(c)ken“.

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Protestierende bei einer Aktion der Ärztekammer
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Protestierende bei einer Aktion der Ärztekammer
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Protestierende bei einer Aktion der Ärztekammer
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Protestierende bei einer Aktion der Ärztekammer
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Stefan Ferenci bei einer Aktion der Ärztekammer
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Dass mittlerweile Gehaltsabschlüsse erzielt worden sind bzw. die Stadt höhere Zulagen in den Gemeindespitälern angekündigt hat, lässt die Ärztekammer unbeeindruckt, gehen ihr die Maßnahmen doch zu wenig weit. Gefordert werden neben 30 Prozent mehr Gehalt Strukturreformen wie 30 Prozent mehr Personal, 30 Prozent mehr Zeit für Patientinnen und Patienten sowie 30 Prozent weniger Bürokratie.

Keine Beeinträchtigung für Spitäler

Die von der Stadt präsentierten Maßnahmen hatte der Obmann der Kurie der angestellten Ärzte, Stefan Ferenci, als „Nebelgranate“ bezeichnet. Die Gehaltsabschlüsse seien nicht ausreichend, um die „Marktkonformität“ der Gehälter herzustellen. Zuletzt waren sowohl bei den Bediensteten im öffentlichen Bereich als auch in der Sozialwirtschaft Einigungen knapp unter der Zehnprozentmarke präsentiert worden.

Protestmarsch der Wiener Ärztekammer

Mehr Geld, mehr Personal und weniger Bürokratie, so lauten die Forderungen der Wiener Ärztekammer. Rund 2.500 Spitalsärzte und Spitalsärztinnen nahmen laut Angaben des Veranstalters am Protestmarsch teil.

Damit würde bestenfalls die Inflation abgegolten, und das nach Abschlüssen unter der Inflationsrate in den vergangenen Jahren, lautet die Argumentation. Ferenci erklärte am Rande der Protestkundgebung, dass man immer „gesprächsbereit“ sei. Man werde dem Gesundheitsstadtrat nun Zeit geben, darüber nachzudenken. Nötigenfalls wolle man aber im Frühjahr Kampfmaßnahmen ergreifen. Der Protestzug habe zu keiner Beeinträchtigung in den Spitälern geführt. Angesichts von Grippe und Coronavirus wäre ein „klassischer Streik“ derzeit auch verantwortungslos.