Die neue Dauerausstellung „Wien. Meine Geschichte“ erzählt über drei Etagen hinweg die Geschichte der Stadt in einer chronologischen Abfolge – beginnend bei der ersten Besiedelung zeigt die Schau Wien bis zur Gegenwart. Damit ist diese Ausstellung deutlich größer als früher. In der Halle wurden Highlights versammelt. Es sind dies etwa der Prater-Wal „Poldi“, die Figuren des Donnerbrunnens, der alte Südbahnhof-Schriftzug, das Hrdlicka-Holzpferd aus der Waldheim-Debatte oder die ehemalige Dienstkutsche der Wiener Bürgermeister.
Der Eintritt für diese permanente Schau wird gratis sein. Allerdings gibt es eine erlaubte Höchstkapazität, wie am Mittwoch betont wurde. Sollte der Andrang zu groß werden, muss notfalls vorübergehend zugesperrt werden, erläuterte Museumsdirektor Matti Bunzl. Im ersten Monat der Öffnung können auch Zählkarten für bestimmte Timeslots online reserviert werden.
Kostenrahmen für Umbau eingehalten
„Es ist wirklich ein Freudentag für diese Stadt“, zeigte sich Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) am Mittwoch bei der Eröffnung überzeugt. Die Arbeiten seien unter sehr schwierigen Bedingungen, also etwa während der Coronapandemie, erfolgt. „Es ist geglückt, in einem denkmalgeschützten Bau eine neue Architektur zu verankern, mit allen Schwierigkeiten, die das mit sich bringt“, hob sie hervor.
Ausstellungshinweis
Wien Museum, Karlsplatz 8, Eröffnung 6. Dezember, ab. 7. Dezember: Dienstag bis Freitag 9.00 bis 18.00 Uhr, Samstag und Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr, gratis
Auch Bunzl schwärmte: „Das ist ein unglaublich surrealer Moment.“ Er sei „so happy und glücklich“. Der Chef des Hauses sowie Finanzdirektorin Christina Schwarz verwiesen darauf, dass man schon 2019 gesagt habe, im Dezember 2023 eröffnen zu wollen. Das sei geglückt. Und: Auch im Kostenrahmen ist man geblieben. „Wir haben keine zusätzlichen Mittel benötigt“, berichtete Schwarz.
108 Mio. Euro wurden 2018 als Budget für die Umgestaltung freigegeben. Steigen dürften lediglich die Kosten für den Betrieb der Museen der Stadt – zu der auch zahlreiche andere Standorte und die Depots gehören, wie betont wurde. Man verhandle derzeit über eine Inflationsanpassung.
Wien Museum nach Umbau wieder eröffnet
Das Wien Museum am Karlsplatz hat nach nach vier Jahren Umbau wieder seine Türen geöffnet. Auf 3.300 Quadratmetern wird nun die Stadtgeschichte anhand von 1.700 Objekten erzählt. Die neue Dauerausstellung kann bei freiem Eintritt besucht werden.
Ticket nur noch für Sonderausstellungen
Für die Neugestaltung des Hauses zeichnet das Architektur-Team Roland Winkler, Klaudia Ruck und Ferdinand Certov verantwortlich. Am 2015 ausgeschriebenen Wettbewerb haben sich insgesamt 274 Büros aus 26 Ländern beworben. Die Sieger verfügen über Standorte in Graz, Klagenfurt und Wien. Sie haben dem Wien Museum unter anderem eine spektakuläre Halle spendiert. Dazu wurde das einstige Atrium umfunktioniert, also der große zentrale, überdachte Lichthof.
Ein klassisches Museumsticket braucht man nur noch für die Sonderausstellungen, die im aufgesetzten neuen Schwebegeschoß untergebracht sein werden. Dieses wurde dem Bestandsgebäude quasi aufgesetzt. Konkret ruht der Betonkubus-Hut auf Säulen und nicht direkt auf dem Gebäude, zu dem mehrere Zentimeter Abstand gehalten wurden. Das neue Wien Museum ist nun 25 Meter hoch. Der Haerdtl-Bau allein misst 16 Meter. Nahezu verdoppelt hat sich damit auch die gesamte Ausstellungsfläche, nämlich von 6.900 auf 12.000 Quadratmeter.
Ansturm auf neues Wien Museum
Am Mittwoch hat offiziell das neue Wien Museum eröffnet. Viele Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit genutzt, um das neue Haus am Karlsplatz bei freiem Eintritt zu erkunden.
Im Zwischengeschoß wurde ein Cafe samt Terrasse eingerichtet, die einen beeindruckenden Blick auf Karlsplatz und -kirche ermöglicht. Auch im Eingangsbereich gibt es nun Gastronomie, wobei das Entree des Wien Museums ebenfalls völlig neu gestaltet wurde. Ein Glaspavillon reicht dort nun in den Vorplatz. Er soll auch den Lärm der benachbarten Straße ein wenig dämpfen. Im Sommer kann die neu gewonnene Fläche auch bespielt werden – etwa kulinarisch mit einem Schanigarten.