Soziales

Kältetelefon der Wiener Caritas überlastet

Die Wiener Caritas hat am Montag von einem völlig überlasteten Kältetelefon berichtet und in diesem Zusammenhang an die Bevölkerung appelliert. Ein Anruf beim Kältetelefon sei wichtig, jedoch müsse man möglicherweise mit Wartezeiten rechnen.

„Passanten, die einen offensichtlich wohnungslosen Menschen im Freien antreffen, bitten wir dringend, beim Kältetelefon (01-480-45-53) anzurufen“, hieß es in einer Aussendung der Caritas. Weil die Telefone jedoch schon jetzt überlastet seien, wurde gleichzeitig um Geduld im Fall von Wartezeiten gebeten.

Meldung auch per Mail möglich

„Unsere Telefone laufen angesichts der Kälte gerade heiß“, schrieb Caritas-Direktor Klaus Schwertner am Montag auf X (Twitter). Man könne auch ein Mail an kaeltetelefon@caritas-wien.at schicken. Der Andrang in die Notquartiere sei aktuell enorm, so Schwertner. Mehr obdachlose Menschen als üblich konnten übers Wochenende direkt von der Straße in warme Notquartiere vermittelt oder mit dem Kältebus direkt in Unterkünfte gebracht werden, so der Direktor.

In Wien gibt es insgesamt 1.000 Betten in Notquartieren. Sie werden von der Stadt gemeinsam mit Hilfsorganisationen wie der Caritas betrieben. 95 Prozent der Betten sind derzeit belegt, heißt es von der Caritas. Und auch die Anrufe beim Kältetelefon nehmen gleichsam mit dem Sinken der Temperatur zu. Waren es am Freitag 170, so riefen am Sonntag fast 300 Menschen an, um wohnungslose Menschen zu melden, die möglicherweise Hilfe benötigen.

Menschen mit Erfrierungen

Wie gefährlich das Leben auf der Straße jetzt sei, zeige sich auch daran, dass die „Streetworkteams und auch die Rettung erste obdachlose Menschen mit Erfrierungen versorgen müssen“, schrieb Schwertner. Er appellierte an die Wiener zu helfen, damit niemand erfriere. In Wien wurden am Montag bis zu minus 13 Grad gemessen.