WIEN ENERGIE: INBETRIEBNAHME VON „EUROPAS LEISTUNGSSTÄRKSTE GROSSW€RMEPUMPE“
APA/HANS KLAUS TECHT
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Wirtschaft

Neue Großwärmepumpe in Betrieb

Bei der Hauptkläranlage Wien in Simmering ist die erste Ausbaustufe einer riesigen Wärmepumpe in Betrieb genommen worden. Aus dem Abwasser der Kläranlage wird damit Fernwärme erzeugt. In die erste Stufe investierte die Wien Energie 70 Millionen Euro.

Sauberes Heizen mit schmutziger Herkunft, so lautet das Prinzip der Wärmepumpen-Anlage, die ihre Energie aus der benachbarten ebs-Kläranlage bezieht. Es handelt sich laut Wien Energie um die größte derartige Anlage Europas. Der Bau verfügt aktuell über drei Pump-Kolosse. Weitere sollen bis zum Vollbetrieb folgen, der ab 2027 geplant ist.

Wärmepumpen brauchten Anschluss an Kläranlage

Normalerweise fließt das bisher ungenutzte Abwasser der Kläranlage nach der Reinigung in den Donaukanal. Ab sofort steht ein Umweg über die Anlage an. Mit Wärmetauschern werden dem gereinigten Wasser rund sechs Grad Celsius entzogen. Damit wird letztendlich Wärme von bis zu 90 Grad Celsius erzeugt. Sie fließt in Form von heißem Wasser über das Fernwärmenetz in Wohnungen.

Grafik zeigt die Funktion der Wärmepumpe
APA/Wien Energie

Den Strom für den Betrieb der Anlage bezieht man direkt vom nahe gelegenen Verbund-Kraftwerk Freudenau. Es wurde dazu eine eigene Direktleitung zwischen Kraftwerk und Anlage errichtet. Auch eine neue Fernwärme-Pumpstation musste installiert werden, um die große Mengen an Wärme wie vorgesehen verteilen zu können.

Drei weitere Pumpen sollen folgen

Rund 70 Millionen Euro investierte die Wien Energie laut eigenen Angaben in die erste Ausbaustufe. In dieser erzielt man eine Leistung von knapp 55 Megawatt. Geliefert wird Fernwärme für bis zu 56.000 Haushalte. Zu den aktuell drei errichteten Wärmepumpen kommen in einem nächsten Schritt bis 2027 drei weitere Anlagen dazu.

Neue Großwärmepumpe in Simmering

Bei der Hauptkläranlage Wien in Simmering ist die erste Ausbaustufe einer riesigen Wärmepumpe in Betrieb genommen worden. Aus dem Abwasser der Kläranlage wird damit Fernwärme erzeugt. In die erste Stufe investierte die Wien Energie 70 Millionen Euro. Im Vollausbau soll die gesamte Anlage 112.000 Haushalte versorgen können.

Im Vollausbau soll am Standort Fernwärme mit einer Leistung von 110 Megawatt erzeugt werden – mit der bis zu 112.000 Haushalte versorgt werden können. Die jährliche CO2-Einsparung wurde mit bis zu 300.000 Tonnen in der finalen Stufe beziffert.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) verwies darauf, dass sich Wien das Ziel gesetzt habe, bis 2040 klimaneutral zu werden: „Die Wärmepumpen-Anlage bei der Kläranlage ist ein großer Meilenstein auf diesem Weg. Als Stadt drehen wir an den großen Schrauben und nutzen jede erneuerbare Wärmequelle, die uns zur Verfügung steht.“