Man habe „quer durch die Handelsbranche“ kontrolliert, heißt es vom Marktamt, also etwa Möbelhäuser, Baumärkte, Drogerien, Bürobedarfshändler, Textil- und Schuhgeschäfte. In 40 Geschäften wurden bei Rabattaktionen Fehler bei der Preisauszeichnung festgestellt. Meist waren laut Marktamt die ursprünglichen Preise falsch angegeben. In manchen Fällen fehlten diese auch komplett oder waren durch den ermäßigten Preis überklebt.
Neue Regeln für besseres Vergleichen
Seit Sommer 2022 gelten für Rabattaktionen neue Regeln. Grund ist eine EU-Richtlinie. Die Geschäfte müssen auf dem Preisschild immer auch angeben, wie viel ein Produkt im Geschäft bisher gekostet hat – und zwar den günstigsten Preis in den letzten 30 Tagen. Bei einer Kontrolle muss dieser Preis auch mit Unterlagen belegbar sein.
„Man kann dadurch wirklich besser vergleichen, wenn es richtig angeschrieben ist: Wieviel billiger ist das Ding, das ich hier kaufen möchte, tatsächlich geworden?“, erklärte Marktamt-Sprecher Alexander Hengl gegenüber Radio Wien. Die neuen Regeln sollen etwa verhindern, dass ein Produkt als stark ermäßigt angepriesen wird, in Wahrheit aber sogar teurer geworden ist – oder nur unwesentlich billiger.
Hohe Geldstrafen möglich
Falsche Preisauszeichnungen bedeuten für betroffene Geschäfte eine Anzeigen. „Die geht ans magistratische Bezirksamt. Die verhängen dann eine Geldstrafe“, schilderte Hengl. Beim ersten Verstoß betrage diese bereits mehrere 100 Euro, bei mehrmaligen Verstößen könnte die Strafe auch auf einen vierstelligen Betrag steigen, so der Sprecher des Marktamts.
Das Marktamt ist in Wien nicht nur für die Lebensmittelkontrolle und die Marktverwaltung zuständig, sondern fungiert auch als Konsumentenschutzabteilung der Stadt. Im Vorjahr wurden 88.500 Kontrollen in Betrieben durchgeführt.