Ein Traktor bei der Erdäpfelernte
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Politik

Wien aktualisiert Agrarstrukturplan

Seit rund 20 Jahren werden die landwirtschaftlich genutzten Gebiete Wiens durch den Agrarstrukturellen Entwicklungsplan gesichert. Nun präsentiert die Stadt eine aktualisierte Fassung des AgSTEP.

Ende November ist der von Stadt und Landwirtschaftskammer überarbeitete AgSTEP 2024 im Wiener Gemeinderat beschlossen worden. Er soll in den nächsten Stadtentwicklungsplan integriert werden. Wien verfügt über eine Gesamtfläche landwirtschaftlicher Vorranggebiete von 4.878 Hektar. Das sind laut Stadt Wien 82 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Wiens. Gegenüber dem AgSTEP 2004 bedeutet das eine Zunahme von 18 Hektar. Die Vorranggebiete sind dabei in verschiedene Kategorien unterteilt:

  • Kategorie 1: großflächige, zusammenhängende, überwiegend agrarisch genutzte Flächen, die vorrangig der landwirtschaftlichen Produktion dienen.
  • Kategorie 2: großflächige, zusammenhängende, überwiegend agrarisch genutzte Flächen, bei denen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine endgültige Abwägung der zukünftigen Nutzung vorgenommen werden kann.
  • Kategorie 3: kleinräumige, agrarisch genutzte Flächen mit besonderer lokaler Bedeutung.

Mehr Flächen und neue Kategorisierungen

Besonders positiv am aktuellen AgSTEP 2024 ist, dass insbesondere auch die am stärksten geschützten Flächen der Kategorie 1 um 52 Hektar auf 3.949 Hektar angestiegen sind. Die wesentlichsten Änderungen betreffen ansonsten die Vorranggebiete der Kategorie 2 im 10. Bezirk, wo Kategorie-2-Gebiete im Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl zu Kategorie-3-Flächen umgewandelt werden. Außerdem wurden im 21. Bezirk zahlreiche neue Flächen erstmals als Kategorie-2-Flächen in den AgSTEP aufgenommen.

Langfristige Absicherung wichtiges Anliegen

„Die dauerhafte Sicherung der landwirtschaftlichen Produktionsflächen innerhalb der Stadtgrenze ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Wiener Bäuerinnen und Bauern ihre landwirtschaftlichen Produkte in hervorragender Qualität und Vielfalt erzeugen können", betonte Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Besonders erfreulich sei die Erweiterung der landwirtschaftlichen Fläche um 18 Hektar.

Der Präsident der Wiener Landwirtschaftskammer, Norbert Walter, wies darauf hin, dass Grund und Boden in Millionenstädten „zu den knappsten und daher begehrtesten Ressourcen“ zählten. Wien könne zudem innerhalb seiner Landesgrenzen auf eine namhafte Stadtlandwirtschaft verweisen. Daher sei es Landwirten, Gärtnern und Winzern ebenso wie der Stadtregierung ein Anliegen, die landwirtschaftlichen Produktionsflächen langfristig zu sichern.