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Zweitwohnsitzabgabe in Begutachtung

Personen, die in Wien über einen Zweitwohnsitz verfügen, sollen ab 2025 eine Abgabe zahlen. Der Grundbetrag liegt zwischen 300 und 550 Euro jährlich. Ein entsprechender Gesetzesentwurf ging am Donnerstag in Begutachtung.

Das Tarifsystem wird sich an der Quadratmetergröße der jeweiligen Wohnung orientieren. Die Abgabe wird für eine Wohnung einmal pro Jahr erhoben, und zwar unabhängig davon, wie viele Personen dort einen Zweitwohnsitz angemeldet haben. Die jährlichen Grundbeträge werden gestaffelt. Bis 60 Quadratmeter werden 300 Euro fällig, bis 130 Quadratmeter 450 Euro. Für größere Objekte sind 550 Euro zu bezahlen.

Ausnahmen für Arbeiterwohnheime

Die Grundbeträge werden laut Rathaus durch verschiedene Zu- und Abschläge ergänzt, um zudem verschiedene Lagen und Zustände zu berücksichtigen. Auch die Anzahl der Zweitwohnungen spielt bei der Berechnung eine Rolle. So ist etwa für jede zweite bzw. jede weitere Wohnung ein Zuschlag von 50 Prozent vorgesehen. Abschläge gibt es für Wohnungen ohne Stromversorgung. Auch Ausnahmen sind im Entwurf enthalten – sie betreffen etwa Studierendenheime, Pflegewohnhäuser und Wohnheime für Arbeiterinnen und Arbeiter.

„Lebensqualität für Zukunft sichern“

Laut Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) war eine Neubewertung des Abgabensystems angesichts der herausfordernden wirtschaftlichen Gesamtsituation notwendig, um „die Lebensqualität der Stadt auch in Zukunft zu erhalten“. Die Einnahmen aus der Zweitwohnungsabgabe sollen künftig unter anderem einen Beitrag zum Erhalt der städtischen Infrastruktur und dem Angebot im Kulturbereich leisten.

Die Stadt hatte die Einführung einer Zweitwohnsitzabgabe gleichzeitig mit dem Verzicht auf Einhebung einer GIS-Landesabgabe im Zuge der Umstellung auf die ORF-Haushaltsabgabe bekanntgegeben. NEOS-Budgetsprecher Markus Ornig hob hervor, dass die Gebühr die Wienerinnen und Wiener nicht zusätzlich belaste. „Wir haben gesehen, dass ähnliche Modelle bereits in anderen österreichischen Bundesländern umgesetzt wurden“, betonte er.