In dem neuen Gebäude soll es verschiedene hochspezialisierte Forschungseinheiten geben. Personalisierte und digitale Medizin gelten als die wichtigsten Trends der Wissenschaft des 21. Jahrhunderts. Die fortschreitende Digitalisierung in der Medizin ermöglicht es etwa, die unterschiedlichen Gegebenheiten im Körper festzustellen, beispielsweise durch Genom-Sequenzierungen oder molekulare Bildgebung.
Personalisierte Maßnahmen können bei zahlreichen gesundheitlichen Problemen zum Einsatz kommen, etwa bei Herzkreislauferkrankungen, psychischen Erkrankungen, Krebs-, Stoffwechsel-, Atemwegs- oder Infektionserkrankungen.
Platz für rund 200 Forschende
Rund 200 Forscherinnen und Forscher sollen ab Ende 2026 an dem neuen Institut tätig sein. So sind zum Beispiel jeweils rund 500 Quadratmeter für computergestützte Biomedizin-Projekte, Technologieplattformen und eine Biobank vorgesehen.
Benannt nach vertriebenem Medizin-Nobelpreisträger
Benannt ist das neue Institut nach Eric Kandel, der 2000 den Medizin-Nobelpreis erhielt – für die Entdeckung von chemischen und strukturellen Veränderungen im Gehirn aller lernenden Organismen, von Schnecken bis zum Menschen. Kandel wurde 1929 in Wien geboren, 1939 musste er nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland mit seiner Familie in die USA emigrieren und erhielt 1945 die amerikanische Staatsbürgerschaft.
2009 wurde Kandel zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt. 2012 erhielt er das Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern für die Verdienste um die Republik Österreich, 1994 das Ehrendoktorat der Universität Wien und 2018 das Ehrendoktorat der Medizinischen Universität Wien. Kandel lebt in New York.