S-Bahn auf der Vorortelinie
ÖBB/Zenger
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Verkehr

Studie: S-Bahn-Ring in Wien sinnvoll

Die lange erwartete Machbarkeitsstudie zu einem S-Bahn-Ring in Wien ist am Freitag präsentiert worden. Laut der Studie ist der Bau eines Ringes sinnvoll. Ein Ergebnis, das von den politischen Akteuren in Wien begrüßt wird.

In Wien wäre die Errichtung eines S-Bahn-Rings aus S80 und S45 machbar und sinnvoll. Das ist das Ergebnis einer im Jahr 2022 beschlossenen Machbarkeitsstudie, die am Freitag im Hauptbahnhof präsentiert wurde. Angedacht ist eine Verlängerung der S45 vom Handelskai zum Praterkai zur dortigen S80, erläuterte ÖBB-Infrastrukturvorständin Judith Engel. Eine Umsetzung ist ab 2032 möglich. Es gibt aber längere „Vorlaufzeiten“, sagte Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Garfik S Bahn ring
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Der S-Bahn-Ring könnte aus zwei Linien bestehen – der S80 und der S45

Eine Kreisführung mit nur einer Linie hätte „negative Auswirkungen in der Nutzbarkeit“, berichtete Engel. Gleichzeitig würde eine Einringvariante mehr Kosten in der Infrastruktur verursachen. „Der Variantengewinner unserer Studie ist ein Zwei-Linien-S-Bahn-Ring“, sagte sie. Dieser würde „extrem gut“ funktionieren. Wichtig sei es, dass der Knoten Hütteldorf eingebunden ist – wegen der Umstiegsmöglichkeit zur U-Bahn und vieler Pendler mit dem Auto und der dortigen Park-and-Ride-Anlage.

S-Bahn-Ring Einladung zum „Öffi“-Fahren

Der bisher fehlende Lückenschluss vom Handelskai bis zum Praterkai würde abgedeckt werden, freute sich Sima über eine Verbindung für die Menschen in Brigittenau und Leopoldstadt sowie von Donaustadt nach Heiligenstadt. Der Wiener SPÖ-Klubchef Josef Taucher sah eine „Einladung zum ‚Öffi‘-Fahren“ und ein „starkes öffentliches Rückgrat in dieser Stadt, damit wir auch die Klimaziele erreichen“.

Studie: S-Bahn Ring in Wien sinnvoll

Die lange erwartete Machbarkeitsstudie zu einem S-Bahn Ring in Wien ist heute präsentiert worden. Laut der Studie ist der Bau eines Ringes sinnvoll. Ein Ergebnis, daß von den politischen Akteuren in Wien begrüßt wird.

Ein S-Bahn-Ring sei schon „sehr, sehr lange in aller Munde“, sagte die Wiener NEOS-Klubobfrau Bettina Emmerling. Die Studie zeige eine „sinnvolle und machbare Alternative für den S-Bahn-Verkehr in Wien“, erläuterte sie. „Ich bin gespannt auf die nächsten Umsetzungsschritte, wenngleich die auch noch eine Zeit dauern werden.“

Opposition begrüßt Ergebnisse mehrheitlich

„Wichtig ist, dass nun Nägel mit Köpfen gemacht werden, die Detailplanung angegangen und dieses Vorhaben so rasch wie möglich umgesetzt wird“, sagte ÖVP-Verkehrssprecherin Elisabeth Olischar. Die Grünen Wien begrüßten die vorgeschlagene Verlängerung der S45, die bereits seit dem Jahr 2003 in sämtlichen Verkehrskonzepten Wiens verankert sei. Ein Baubeginn 2032 und die Inbetriebnahme ab 2040 seien „eine Gemeinheit und können unmöglich ernst gemeint sein“, kritisierte dagegen Toni Mahdalik, Verkehrssprecher der Wiener FPÖ.

Der ÖAMTC lobte die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie, einziger Wermutstropfen sei, dass es auch künftig keine durchgehende Verbindung der Vorortelinie S45 nach Meidling und zum Hauptbahnhof geben wird. Die Verlängerung der S45 zwischen Handelskai und Praterkai inklusive neuer Haltestellen bei der Reichsbrücke und der Donaumarina wird laut ÖBB nun für eine mögliche Aufnahme in das Zielnetz 2040 untersucht. Dieser Plan soll Anfang 2024 veröffentlicht werden.