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APA/Tobias Steinmaurer
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Gesundheit

Ärzte: Zehn Prozent Tarifplus für zwei Jahre

Die Wiener Ärztekammer hat am Dienstag in den Tarifverhandlungen mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) eine Tariferhöhung für Wiener Vertragsärztinnen und -ärzte im Umfang von zehn Prozent vermeldet. Kritik gibt es, weil der Abschluss für 2023 und 2024 gilt.

Die lineare Tariferhöhung von zehn Prozent erstrecke sich über alle Fächer außer Medizinische und Chemische Labordiagnostik sowie Physikalische Medizin und Rehabilitation. Zudem erhalten die Vertragsärztinnen und -ärzte der genannten Fachgruppen 7,1 Prozent Honorarsummenzuschlag für das Jahr 2023.

Für die weniger honorierten Mangelfächer, wie etwa Allgemeinmedizin und Kinder- und Jugendheilkunde sowie Frauenheilkunde und Geburtshilfe wurde zusätzlich eine gesonderte Aufwertung im Rahmen der Zuwendungsmedizin geschaffen, um diese Fächer für die Zukunft zu stärken. Darüber hinaus gebe es die Vereinbarung, diese Fächer auch langfristig weiter aufzuwerten, hieß es.

Beifall von Kurie und Ärztekammer

Das Verhandlungsergebnis sei in der Kuriensitzung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte der Ärztekammer für Wien am Montag „mit überwältigender Mehrheit“ angenommen worden. Vizepräsidentin und Kurienobfrau Kamaleyan-Schmied sah darin einen „Durchbruch“, der eine „Stärkung“ des niedergelassenen Bereichs bedeute. Das Ergebnis muss jetzt noch vom Verwaltungsrat der ÖGK Ende Jänner abgesegnet werden.

Mit dem Ergebnis nach „wochenlangen Verhandlungen zu jeder Tag- und Nachtzeit“ habe man eine „solide Basis“ für den niedergelassenen Bereich geschaffen. Das Verhandlungsergebnis werde auch den Patientinnen und Patienten zugutekommen, so Kamaleyan-Schmied.

Auch der Präsident der Ärztekammer für Wien und der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Johannes Steinhart, lobte das Verhandlungsergebnis als „ausgezeichnet“. Steinhart sah es als Beleg dafür, dass die seit mehreren Monaten wegen innerer Querelen im Rampenlicht stehende Wiener Ärztekammer „voll ihren Aufgaben“ nachkomme.

Abschluss gilt für 2023 und 2024

Kritik an der Kommunikation des Ergebnisses gibt es innerhalb der Ärztekammer. Der Abschluss würde sich nämlich auf zwei Jahre aufteilen – für 2023 hatte es im Vorjahr keinen Tarifabschluss gegeben. Der Honorarsummenzuschlag, der 7,1 Prozent ausmacht, werde nur einmal ausbezahlt. Somit gebe es inflationsbereinigt einen Verlust.