Personen sitzen auf einer Bank
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Soziales

Unterstützung für neue Selbsthilfegruppen

Niemand muss Herausforderungen im Leben alleine stemmen. „Darüber reden hilft“, das ist das Motto der Wiener Selbsthilfegruppen. Wer eine Selbsthilfegruppe sucht oder selbst eine starten will, kann sich bei der Wiener Gesundheitsförderung informieren.

Es kann eine kleine Gesprächsrunde mit großer Wirkung für den Betroffenen oder die Betroffene sein: „In der Selbsthilfegruppe darf ich so sein, wie ich bin. Es gibt eine Verschwiegenheitspflicht, das heißt, ich kann alles sagen, was ich mir denke, ich kann alles fragen, was ich mir denke und kann einfach einmal auch meine Geschichte erzählen“, erzählte Nicole Kornherr vom Verein Crazy Turn, der psychische Erkrankungen entstigmatisieren will.

Kontaktinformation

Die Selbsthilfe-Unterstützungsstelle ist unter +43 1 4000-76944 immer montags, dienstags und donnerstags von 10.00 bis 16.00 Uhr sowie mittwochs bis 17.00 Uhr erreichbar.

Seltene bis häufige Krankheiten

Rund 260 Selbsthilfegruppen gibt es aktuell in Wien und das zu 150 verschiedenen Themen: „Das reicht von seltenen Erkrankungen zu häufigen Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, Übergewicht. Es gibt viele Selbsthilfegruppen zu Depressionen, bipolarer Störung, aber auch soziale Themen sind schon gut abgedeckt“, sagte Heidrun Rader von der Selbsthilfe-Unterstützungsstelle der Wiener Gesundheitsförderung.

Wiener Selbsthilfegruppen

Darüber reden hilft, das ist das Motto der Wiener Selbsthilfegruppen. Das Angebot ist vielfältig, darüber informiert jetzt auch eine Straßenbahn, die durch die Stadt fährt.

Die Beratung, um die für einen selbst geeignete Gruppe zu finden und die Hilfe bei der Erstellung von Selbsthilfegruppen ist kostenlos. Interessierte müssen sich einfach nur melden. In einer neuen Informationskampagne will die Wiener Gesundheitsförderung auf die unterschiedlichen Angebote von Wiener Selbsthilfegruppen aufmerksam machen, so Rader: „Wir sagen, eine Selbsthilfegruppe funktioniert gut, wenn sich fünf bis sechs Personen zusammentun. Es gibt aber ganz unterschiedliche Strukturen, es gibt aber auch große Vereine in Wien, die 1.600 Mitglieder haben. Da gibts dann viele unterschiedliche Gruppen. Die geben auch Zeitungen heraus.“

Freundschaften durch die Gruppen

Betroffenen soll das auch bei der Entstigmatisierung ihrer Krankheit oder ihres Schicksals helfen: „Eine Selbsthilfegruppe stabilisiert einen sehr – es entstehen Freundschaften und man ist geborgen. Und irgendwann ist es so, dass ich sage: vielleicht kann ich jetzt ohne Selbsthilfegruppe, aber mit neuen Freundschaften besser durchs Leben gehen“, meinte Kornherr.