Schwalben sitzen auf einer Stromleitung
dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Wirtschaft

Netzentgelte in Wien steigen deutlich

Die Netzentgelte für Gas und Strom in Wien steigen deutlich. Das hat die E-Control diese Woche bekannt gegeben. In Wien müssen Wohnungen mit einem durchschnittlichen Gas- und Stromverbrauch etwa 85 Euro im Jahr mehr zahlen.

Einmal im Jahr können die Strom- und Gasnetzentgelte steigen oder sinken. Im Vorjahr hatte es massive Anstiege bei den Entgelten gegeben, auch heuer steigen die Rechnungsbeträge für Strom- und Gaskundinnen und -kunden wieder an. Wie die E-Control erklärte, steigt das Netzentgelt beim Strom um 8,7 Prozent. Bei einem Haushalt mit 3.500 Kilowattstunden (kWh) steigen die jährlichen Ausgaben damit um rund 24 Euro. Beim Gas steigt das Netzentgelt sogar um 16,4 Prozent, auf einen Haushalt mit 15.000 kWh gerechnet, ist das ein Plus von rund 61 Euro.

Beantragt werden die Entgelterhöhungen von den Netzbetreibern, in Wien sind das die Wiener Netze. „Die Netzbetreiber müssen zur E-Control kommen und ihre Netzkosten nachweisen. Das ist dann ein umfangreiches Verfahren, wo auch die Arbeiterkammer und die Wirtschaftskammer Parteistellung haben“, sagte der Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, Wolfgang Urbantschitsch.

Investitionen ins Netz

Die bestimmenden Faktoren für die Entgelterhöhung liegen im Strombereich bei den Investitionen in das Stromnetz, erklärte Urbantschitsch. „Es ist wichtig, dass wir die Energienetze österreichweit umstellen. Das passiert auch in Wien. Da wird investiert in die Infrastruktur, damit zum Beispiel auch Photovoltaikanlagen ans Netz kommen.“

Beim Gas müsse man immer wieder ins Netz investieren, so der E-Control-Vorstand. Zudem spiele auch der sinkende Gasverbrauch eine Rolle. „Wenn da die Kosten einigermaßen gleich bleiben, bedeutet das, dass jeder einen geringfügig höheren Beitrag zu bezahlen hat, damit die Gasnetzkosten erstattet werden.“

Ein Viertel bis ein Drittel der Gesamtkosten

Insgesamt sei der Anteil der Netzentgelte an der Gesamtenergierechnung relativ gering. Sie machen zwischen einem Viertel und einem Drittel der Gesamtkosten aus. „Das heißt, der überwiegende Teil, den man bezahlt, ist für Strom und für Gas.“ Hier rät Urbantschitsch zu regelmäßigen Tarifvergleichen, etwa auf der Plattform der E-Control, um den aktuell besten Preis zu bekommen.