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APA/Hans Punz
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Chronik

Feuerwerk: Große Gefahr und strenge Regeln

In der Stadt ist das Zünden von Feuerwerkskörpern großteils verboten, und auch auf dem Silvesterpfad ist heuer kein Feuerwerk geplant. Trotzdem warnen Berufsrettung und Polizei vor verheerenden Unfällen – während bei den Feuerwerkshändlern Hochbetrieb ist.

Es knallt, es raucht und bereitet Pyrotechnikfans große Freude: das Schießen von Raketen und die Knallereien am Silvesterabend. Dabei ist ein Großteil der Feuerwerkskörper (F2-Kategorie) wie etwa Raketen und Schweizer Kracher im Stadtgebiet verboten. Nur kleine Knaller mit sehr geringem Gefahrenpotenzial und vernachlässigbarem Lärmpegel sind erlaubt. Darunter fallen zum Beispiel Wunderkerzen, Knallerbsen und Tischfeuerwerke der Kategorie F2.

Aufgestocktes Personal und strenge Kontrollen

Doch auch für sie gilt: Das Zünden in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Pflege- und Tierheimen ist streng verboten. Wer gegen das Pyrotechnikgesetz verstößt, dem droht eine Geldstrafe von bis zu 3.600 Euro. Wer es bei Sportveranstaltungen knallen lässt, für den können es sogar über 4.300 Euro werden. Aber damit nicht genug: „Sollten Sie andere Personen gefährden, muss immer bedacht werden, dass auch strafrechtliche Konsequenzen zu befürchten sind“, warnte Polizeisprecher Mattias Schuster.

Die Polizei wird in der Silvesternacht wieder verstärkt im Einsatz sein und auch die Einhaltung des Pyrotechnikgesetzes kontrollieren. Bereits im Vorfeld gab und gibt es laufend Schwerpunktkontrollen, um die Einfuhr und den Verkauf illegaler Feuerwerkskörper zu unterbinden. Die Strafen sind hoch: „Den Händlern droht hier bei einem Verstoß eine Strafe von bis zu 10.000 Euro“, so Schuster.

Berufsrettung warnt vor gefährlichen Verletzungen

Auch wenn die meisten Knallkörper im Stadtgebiet verboten sind, kommt es auch in Wien immer wieder zu tragischen Unfällen. Am häufigsten sind Verletzungen im Bereich der Arme und im Gesicht. Diese seien schwer rückgängig zu machen, berichtete Barbara Hallmann, Oberärztin bei der Berufsrettung Wien: „Wir können gut weiteren Schaden abwenden. Aber das Hauptproblem ist – wenn die Kraft einmal auf den Körper eingewirkt hat und vielleicht teilweise wirklich Finger, Arme, Hände zerstört worden sind, ist die Möglichkeit, hier das wiederherzustellen, sehr, sehr schwierig.“

Hochbetrieb bei Feuerwerkshändlern

Berufsrettung und Polizei warnen auch heuer wieder vor der Gefahr von Böllern und Feuerwerkskörpern. Bei Feuerwerkshändlern herrscht unterdessen Hochbetrieb.

Neben der Amputation von Gliedmaßen drohen etwa schwere innere Verletzungen und der Verlust des Augenlichts. Solche körperlichen Schäden seien nicht nur in der Akutphase belastend, sondern oft auch mit mehreren Operationen und einer langen Rehabilitation verbunden. Hinzu kommen die psychischen Folgen: „Für vielleicht ein paar Sekunden Freude, die es einem vielleicht bereitet, sind es tatsächlich Risiken, die man in Kauf nimmt, die ein Leben lang das Leben verändern können“, sagte Hallmann.

Feuerwerkshandel im Hochbetrieb

Trotz aller Risiken und Regeln ist bei den Feuerwerkshändlern derzeit Hochbetrieb. In den letzten fünf Tagen vor Silvester würden fast 90 Prozent des Geschäfts abgewickelt, erklärte Klaus Peter, Inhaber von Rocket Rooney Feuerwerk in Favoriten. Er mache seine Kundinnen und Kunden auch auf die Rechtslage aufmerksam: „Aber was dann die Leute schlussendlich machen, liegt nicht bei uns. Wir können ihnen nur sagen, was sie halt dürfen. Und das ist gerade beim Fachhandel das Wichtigste, was wir den Endkunden weitergeben können.“

Peter bemüht sich auch mit einem eigenen TikTok-Kanal um die Aufklärung über Feuerwerkskörper und ihre richtige Verwendung: „Manchmal schreiben Kinder rein, was sie sich irgendwo gekauft haben, was sie gar nicht haben hätten dürfen. Dann sagen wir ihnen, dass sie das am besten gleich abgeben oder ja nicht verwenden. Also oberstes Ziel ist es, Aufklärung zu machen.“ Wer sich das Böllern nicht nehmen lassen will, der sollte zumindest auf legale Produkte, mit CE-Zertifizierung samt deutscher Beschreibung achten.