Bruno-Marek-Allee mit Straßenbahn
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Viele Geschäftslokale im Nordbahnviertel leer

Die Bruno-Marek-Allee sollte die Einkaufsmeile des Nordbahnviertels im zweiten Bezirk werden. Doch viele Geschäftslokale stehen noch immer leer. Die Mieten seien zu hoch, sagen die Händler. Und auch nötige Investitionen schrecken viele offenbar ab.

Von einer lebendigen Einkaufsstraße ist bei einem „Wien heute“-Lokalaugenschein in der Bruno-Marek-Allee nichts zu spüren. Was den Anrainern und Anrainerinnen nach eigenen noch fehlt, sei etwa ein Papierhandel, ein Restaurant, Drogeriemärkte, „für den Alltag ein paar Geschäfte auch. Vielleicht noch ein anderer Einkaufsmarkt als ein Hofer Also hier kann man nicht wirklich Geld ausgeben in dieser Straße“, sagt eine Anrainerin.

Hohe Mieten und Investitionskosten

Die Unternehmer siedelten sich erst vor ein, zwei Jahren an. Die Pioniere sind vom Standort überzeugt. Doch der Zuzug von Neuen bleibt aus. Die Gründe sind vielfältig: Die „relativ hohen Mieten“ seien für viele Unternehmerinnen eine Hürde, sagte Rafaela Kathan-Kupfner vom Spielzeuggeschäft Wildes Böckle.

Michael Knoll vom Radgeschäft „Starbik“ nennt „Investitionskosten“ als Hemmschwelle für viele Unternehmen. „Viele Leute würden vielleicht gerne jetzt ein Geschäft aufmachen, aber trauen sich aufgrund der Finanzierung nicht. Das ist sicher ein Punkt, der hier eine Rolle spielt.“

Einkaufsmeile im Nordbahnhofviertel

Die neue Bruno-Marek-Allee soll die Einkaufsmeile des Nordbahnhofviertels im zweiten Bezirk werden. Viele Geschäftslokale stehen allerdings noch immer leer. Laut Händler:innen sollen die Mieten zu hoch sein, auch nötige Investitionen schrecken viele offenbar ab.

Privates Unternehmen für Vermietung zuständig

Für die Vermietung der Lokale zuständig ist ein privates Unternehmen, die Nordbahnviertel GmBH. Übergeben werden die Lokale im Rohbau. Das sei allerdings für viele ein Problem, sagen die Unternehmer. Im Grätzl wünscht man sich mehr Engagement, „dass hier auch seitens der GmbH vielleicht noch Unterstützung kommen könnte für die Geschäftsreibenden, hier Förderkonzepte zu entwickeln“, so Peter Rippl, „Die Hauswirtschaft“.

Seitens der Nordbahnviertel Ges.mbH heißt es, dass man versuche, Interessenten finanziell entgegenzukommen. Deshalb biete man auch eine Staffelmiete an, die etwas niedriger sei, so Michaela Bauhofer-Kucharowits, Prokuristin der Nordbahnviertel GmbH.

Keine Parkplätze: Viele winkten ab

Große Geschäfte wie Libro oder Drogeriemärkte hätten abgewunken, so die Prokuristin weiter. Der Grund: Es gebe hier keine Parkplätze und die Lokale würden sich baulich nicht eignen. Aus der Not heraus organisieren sich nun die Geschäftstreibenden selbst. Sie gründeten einen Einkaufsverein. Dieser versucht, die Kunden zu binden – etwa mit einer Sammelpassaktion, an der mehrere Geschäfte teilnehmen.

„Weitere geplante Aktionen sind ein Straßenfest und natürlich auch viel Kommunikation nach außen. Wir sind dran“, sagte Bianca-Maria Braunshofer von der Buchhandlung „o*books“. Und immerhin: Im nächsten Jahr soll ein italienisches Restaurant aufmachen.