Sängerknaben und Sängermädchen 2023
APA/Wiener Sängerknaben/Lukas Beck
APA/Wiener Sängerknaben/Lukas Beck
Kultur

Bund sagt Sängerknaben Finanzhilfe zu

Die Wiener Sängerknaben bekommen 800.000 Euro Akuthilfe vom Bund. Das habe Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) ihm bei einem Treffen am Samstag zugesagt, berichtete Sängerknaben-Präsident Erich Arthold.

„Wir retten gemeinsam die Wiener Sängerknaben“, betonte Nehammer selbst nach dem Treffen. Die Bundesregierung solle 800.000 Euro aus Mitteln des Bildungs- und Kulturministeriums bereitstellen, „damit die Sängerknaben ohne existenzielle Sorgen ins kommende Jahr gehen können“. In den nächsten Monaten solle zudem eine „nachhaltige Lösung“ erarbeitet werden, um „die Finanzierung der Sängerknaben und der Wiener Chormädchen dauerhaft“ sicherzustellen.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP)

Saison laut Arthold gesichert

Der „Akutzuschuss“ sei „ein Polster, mit dem wir bis zum Ende der Saison gut durchkommen“, so Arthold. Als nachhaltige Lösung wünsche er sich eine Zusage für regelmäßige Subventionen. Zwar laufe der durch die CoV-Pandemie von zig Absagen betroffene internationale Konzertbetrieb, durch den der Chor rund zwei Drittel seiner Einnahmen bestreitet, wieder auf Hochtouren. Allerdings mache die Teuerung dem Chor ordentlich zu schaffen: „Säle, Hotels, Flüge, Personalkosten werden teurer, aber das kann man nicht auf das Publikum abwälzen, sonst kommt es nicht mehr.“

Sängerknaben-Präsident Erich Arthold

„Schaffen das alleine nicht mehr“

Laut Recherchen von „Wien heute“ ließ die Stadt Wien den Sängerknaben erst im Mai 500.000 Euro an Finanzhilfe zukommen – genauso wie vor zwei Jahren, als Konzerte wegen der Corona-Pandemie ausgefallen sind. Die Sängerknaben bekommen aber auch aus anderen Töpfen Geld. So wird etwa der Schulbetrieb des privaten Gymnasiums in der Leopoldstadt von der Republik bezahlt. Doch all das reicht nicht aus. Sängerknaben-Präsident Arthold hatte zuvor in der „Kronen Zeitung“ Alarm geschlagen, es sei weitere Unterstützung nötig, weil unter anderem auch Sponsorengelder ausgefallen seien.

Hilfe für „kulturelles Erbe“

Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer berichtete ebenfalls von einem Gespräch mit Nehammer: „Der Bundeskanzler versicherte mir, hier an einer zeitnahen und positiven Lösung zu arbeiten“, ließ er vor Nehammers Ankündigung wissen. Immerhin seien die Sängerknaben ein Kulturgut für ganz Österreich, mit Strahlkraft in die ganze Welt. „Wir müssen gerade in diesen Zeiten alles tun, um dieses Kulturgut zu bewahren“, betonte Mahrer.

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FPÖ-Kultursprecher Thomas Spalt sah jedenfalls die Bundesregierung in der Pflicht. Diese „soll weniger Steuergeld ins Ausland senden, weniger Steuergeld für woken Unsinn und weniger Steuergeld für verschwunden kleine Randgruppen ausgeben, sondern sich um das kulturelle Erbe unseres Landes kümmern“, schlug er vor.