Kellner deckt Tisch in Restaurant
APA/Herbert Neubauer
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Wirtschaft

Beschäftigungsplus für 2024 erwartet

Ein kleines Plus von rund einem Prozent Wachstum bei der Beschäftigung erwartet das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) für 2024. Im Dezember ist die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen allerdings um 7,4 angestiegen.

Bei etwa 1,8 Prozent lag das Beschäftigungswachstum laut Wirtschaftsforschungsinstitut 2023. Und auch für das heurige Jahr erwartet man ein kleines Plus von einem Prozent. Dafür verantwortlich werden laut Prognosen vor allem zwei Sektoren sein, sagt Peter Huber Ökonom am Wirtschaftsforschungsinstitut.

Beherbergung, Gaststätten und Dienstleister sorgen für Plus

„Das erste ist das Gaststätten- und Beherbungswesen. Also der Bereich des Tourismus, der allein einen halben Prozentpunkt beiträgt zu diesem Wachstum. Und die Unternehmensnahen Dienstleistungen sind in einer ähnlichen Größenordnung in ihrem Beitrag.“

Aktuelle Situation am Arbeitsmarkt

Jahrelang lag die Beschäftigung in Wien hinter den anderen Bundesländern zurück. Das änderte sich 2023, auch 2024 soll sie über dem Bundesdurchschnitt liegen. Der Städtetourismus boomt wie vor der Pandemie und gerade bei den steigenden Dienstleistungen habe Wien als Stadt laut WIFO einen Vorteil: „Einerseits gibt es in Wien in diesem niedrigqualifizierten Bereich doch zunehmend Arbeitskräfte, die da sind. Andererseits hat man in Wien hochqualifizierte Arbeitskräfte. Ein besonderer Vorteil dieses Bereichs ist auch, dass er keine großen Flächen benötigt.“

Mehr Beschäftigungslose erwartet

Wachsen soll aber auch die Zahl der Beschäftigungslosen. Prognostiziert ist ein leichter Anstieg, der aber von einigen Faktoren abhängt: „Für die Beschäftigung hängt es auch ganz stark davon ab, wie viele Menschen auf den Arbeitsmarkt drängen. Und das hat verschiedene Faktoren, etwa die Migration. Das heißt, wenn jetzt Frauen länger arbeiten müssen, das erhöht auch das Arbeitskräftepotential. Es ist auch möglich, das die Teilzeitquote sinken würde. Das würde auch auch wieder die Arbeitslosigkeit beeinflussen“, so AMS-Landesgeschäftsführer Winfried Göschl.

Arbeitslosigkeit verlagert sich von Älteren auf Jüngere

Verändert hat sich zuletzt die Aufteilung der Arbeitslosigkeit in den Altersgruppen. Waren früher mehr ältere Menschen betroffen, steigt die Zahl nun „deutlich“ bei den Jugendlichen. Im Jahresvergleich ist die Zahl der Über-50-Jährigen, die arbeitslos oder in Schulung sind, um 1,9 Prozent gewachsen, die der Unter-25-Jährigen um 10,4 Prozent.

Das könnte sich auch 2024 so fortsetzen, meinte Göschl. Dass die Arbeitslosigkeit bei Älteren stagniere, bei Jüngeren aber steige, zeige, „dass die Unternehmen doch zunehmend lieber ältere Menschen einstellen als in der Vergangenheit“. Einen Trend hofft man aber auch dieses Jahr fortsetzen zu können: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in Wien seit der Pandemie um 10.000 gesunken.

Arbeitsmarktlage voraussichtlich weiterhin stabil

Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im Dezember 2023 im Jahresvergleich um 7,4 Prozent auf 124.764 angestiegen, die der AMS-Kundinnen und Kunden in Schulung um 5,1 Prozent auf 33.992. Die Summe beider Gruppen ist um 6,9 Prozent größer geworden.

Nach wichtigen Branchen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit im Dezember im Jahresvergleich im Bau um 7,6 Prozent und in der Warenproduktion um 9,7 Prozent gestiegen, im Einzelhandel ist sie um 4,3 Prozent und in Hotellerie und Gastronomie um 9,4 Prozent gestiegen.