Ein Mann trinkt aus einem Bierglas
ORF.at/Christian Öser
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Gesundheit

Experte empfiehlt „Dry January“

Nach der oft alkohollastigen Weihnachtszeit probieren sich immer mehr Wienerinnen und Wiener am „Dry January“ – also dem kompletten Verzicht auf Alkohol im Jänner. Georg Psota, Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien, empfiehlt ihn sogar dringend – denn Vorteile gibt es für Körper und Psyche.

Gewichtsverlust, bessere Haut und ruhigerer Schlaf: Das sind laut wissenschaftlichen Untersuchungen Vorteile vom Alkoholverzicht im „Dry January“. Aber auch der Psyche tut er gut, sagt Georg Psota, Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien. „Erstens einmal ist ein psychischer Vorteil, dass ich erfahre, dass es nicht sein muss. Genauso, wie man sich daran gewöhnen kann, dass man regelmäßig Alkohol trinkt, kann man sich auch daran gewöhnen, dass man keinen trinkt“, so Psota im „Wien heute“-Interview. Zudem steige etwa die Konzentrationsfähigkeit messbar.

Österreich mit 11,1 Litern Reinalkohol-Konsum pro Jahr

Der „Dry January“ ist ursprünglich eine Initiative zur Gesundheitsförderung, die 2013 in Großbritannien gestartet wurde. Seit 2023 gibt es auch in Deutschland eine Kampagne. Dass Österreich, bei einem Pro-Kopf-Konsum von 11,1 Litern Reinalkohol pro Jahr, noch nicht nachgezogen hat, kritisiert der Experte. „Es ist auch etwas, was man wirklich gut übernehmen kann, weil es dazu gute Vorläufer gibt“, sagt der Arzt.

Georg Psota
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Georg Psota vom Psychosozialen Dienst empfiehlt, das trockene Monat gemeinsam anzugehen

Tipps für einen erfolgreichen trockenen Jänner sind das gemeinsame Verzichten mit Freunden oder Arbeitskollegen und sein Ziel klar zu kommunizieren. „Wenn man weiß, dass es einen bestimmten Ball am 27. Jänner gibt, wo das wahrscheinlich nicht gelingen wird, dann ist das erstens einmal gut, dass man sich das eingesteht, dann kann man ja auch um ein paar Tage verlängern und zum anderen ist es auch gescheit, wenn man dann nicht so vorgeht, dass man dann alles aufholt“, so Psota.

Weniger Verzicht mit alkoholfreiem Wein

Den Trend zum kurzzeitigen Alkoholverzicht sieht der Chefarzt vor allem bei jungen Menschen. Ein Nein zum Wein muss allerdings auch im „Dry January“ nicht unbedingt sein. Denn das Wiener Weingut „Mayer am Pfarrplatz“ in Döbling bietet seit einem halben Jahr auch alkoholfreien Wein an.

Alkoholverzicht im Jänner als wahrer Trend

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„Wir haben jetzt einmal mit dem ersten Versuch begonnen – durchaus in einem größeren Rahmen. Wir haben 25.000 Flaschen produziert. Da ist die Hälfte schon weg. Das hat uns selber überrascht“, schildert Winzer Gerhard J. Lobner vom „Mayer am Pfarrplatz“. Der Wiener Winzer hat sich für „Gemischten Satz“ und „Grüner Veltliner“ ohne Alkohol entschieden.

Etiketten von alkoholfreiem Wein
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Beim Wiener Winzer „Mayer am Pfarrplatz“ gibt es seit einem halben Jahr alkoholfreien Wein

Alkohol wird unter Vakuum entzogen

„Die Weine, die dann zur Entalkoholisierung gehen, wären im Prinzip fix fertige, fast abfüllbare Weine. Mit einem Verfahren, wo man unter einem Vakuum den Alkohol entzieht, kommt dann der Alkohol weg“, erklärt der Winzer. Dem Trend will auch er künftig mehr nachgehen: 2024 kommen ein alkoholfreier Riesling und Sekt auf den Markt.