Handy mit Werbe-Anzeige für die vermeintlichen Koffer-Verkäufe
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Chronik

Vermeintliche Koffer-Angebote als Abofalle

Angeblich verloren gegangene Koffer, günstig verfügbar beim Flughafen Wien: Damit wird seit mehreren Wochen in Online-Anzeigen, etwa auf Facebook, geworben. Hinter diesen gefälschten Angeboten verbirgt sich jedoch eine Abofalle.

„Wir haben diese Postings natürlich gesehen und haben auf unseren eigenen offiziellen Flughafen Kanälen darauf aufmerksam gemacht, dass es sich hier um gefälschte Beiträge handelt“, so der Pressesprecher des Wiener Flughafens, Peter Kleemann. Man habe dazu aufgerufen, nicht auf diese Postings einzugehen.

Laut Thorsten Behrens, Experte bei Watchlist Internet, handelt es sich dabei um eine typische Abofalle. So scheine als Internetadresse in der Anzeige zwar die Seite des Flughafens auf, aber: „Wenn man draufklicken würde auf den Link, dann kommt man auf eine Seite, die nichts mit viennaairport.com zu tun hat, sondern die heißt dann ganz anders.“

Anzeige leitet zu Glücksspielseite um

Konkret wird man zu einem Glücksspiel umgeleitet und aufgefordert, persönliche Daten einzugeben – inklusive Kreditkartendaten. Damit der vermeintliche Gewinn ausgezahlt werden kann, soll man dann zwei Euro bezahlen. „Im Kleingedruckten steht darüber, dass man ein Abo für 40 Euro abschließt im Monat“, schildete Behrens. Wofür wisse man nicht so genau – „und dann werden 40 Euro pro Monat von der Kreditkarte abgebucht.“ Betroffene sollten schnellstmöglich das Kreditkartenunternehmen kontaktieren und Anzeige erstatten.

Betrugsfallen wie diese kommen rund um die Feiertage nicht nur öfter vor, sondern werden auch zunehmend professioneller. Künstliche Intelligenz werde immer mehr zum Thema, betonte Behrens. So würden die Betrüger diese etwa für die Formulierung und Übersetzung von E-Mails nutzen – aber nicht nur: „Inzwischen kommen schon die ersten Deep-Fake-Videos, also Videos, die generiert werden mit zum Beispiel Prominenten, die etwa über Anlagevermögen und sowas erzählen, was sie nie gesagt haben.“

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Laut Flughafen keine Geschädigten bekannt

Die gefälschten Koffer-Anzeigen zum Wiener Flughafen konnten mittlerweile in Rücksprache mit dem Plattform-Betreiber gelöscht werden. „Es hat vereinzelt Rückfragen beim Flughafen Wien direkt gegeben, ob wir diese Beiträge kennen, ob es tatsächlich Koffer-Verkäufe am Flughafen Wien gibt, das haben wir natürlich rasch beantwortet“, so Pressesprecher Kleemann. „Tatsächlich Geschädigte sind uns am Flughafen Wien nicht bekannt.“