Ein Mann im Stadt- und Landesarchiv
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Chronik

Wien-Archiv „lagert“ digitale Unterlagen

Das Wiener Stadt- und Landesarchiv verwahrt im Gasometer Schriften vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Unter den Unterlagen finden sich Tausende Meldezettel und andere Urkunden. Schwierigkeiten bereitet den Archivaren der Umgang mit digitalen Unterlagen.

Seit 20 Jahren produziert der Wiener Magistrat digitale Unterlagen. Auch sie sollen nun digital archiviert werden, sagte die Leiterin des Stadt- und Landesarchivs, Brigitte Rigele. „Wir haben mit den Papierunterlagen, die kommen und uns angeboten werden, keine Probleme, das kann man sichten und im Nachhinein bewerten. Bei den digitalen Daten muss es rasch gehen und es muss im Vorhinein bewertet und klassifiziert werden, weil wir nicht Millionen Daten im Nachhinein bewerten können.“

Zahlreiche Anfragen zu Meldeunterlagen

Im Stadt- und Landesarchiv lagern unter anderem Meldeunterlagen seit dem Jahr 1910. Zu den Meldeunterlagen gibt es im Monat 300 bis 700 Anfragen. „Aus der ganzen Welt haben wir Anfragen, gerade die NS-Zeit betreffend. Jetzt gerade läuft das neue Staatsbürgerschaftsgesetz, wo auch Verfolgte, Geflohene und ihre Nachkommen ihre Staatsbürgerschaft beantragen können. Da haben wir sehr viele Nachfragen“, sagte Rigele.

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Die Meldeunterlagen sind bei weitem aber nicht alles, was im Stadt und Landesarchiv zu finden ist. Scheidungsurkunden, Testamente und Findlingsbücher füllen Seite um Seite mit der Information über längst verblichene Menschengeschichte. Es werden nur fünf Prozent des jährlich anfallenden Behördenschriftguts tatsächlich archiviert. 95 Prozent werden für die Nachwelt geordnet vergessen oder gelöscht.