Der Info-Store wurde am Montag von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl eröffnet. Ludwig und Karner wiesen unisono darauf hin, dass in den vergangenen zwei Jahren trotz eines schwierigen Umfeldes – Babyboomer, die in Pension gegangen sind oder gehen, und die generell problematische Lage am Arbeitsmarkt – beim Recruiting einiges gelungen sei.
1.000 Bewerbungen für nächstes Aufnahmeverfahren
So gab es dem Innenminister zufolge im Herbst 2022 143 Neuaufnahmen bei der Wiener Polizei, ein Jahr später waren es 323. „Es ist das Ziel, heuer für Wien über 1.000 Polizisten zu werben“, sagte Karner. Der Polizeipräsident ergänzte: „Für den nächsten Termin im März gibt es rund 1.000 Bewerber.“ Daraus sollten dem Minister zufolge rund 200 Neuaufnahmen resultieren. Auch österreichweit stieg demnach die Zahl der Neuaufnahmen – vom 670 im Herbst 2022 auf 1.250 ein Jahr später, so Karner.
Ludwig: Personalstand unter Österreich-Schnitt
Allein in Wien gingen im Vorjahr mehr als 220 Beamte in den Ruhestand. Die Wiener Polizei sei besonders gefordert, so Bürgermeister Michael Ludwig. Das liege darin, dass es sich um eine Millionenstadt handle mit zahlreichen internationalen Organisationen und dem Sitz der Regierung. Pro Jahr habe man rund 600 Großdemos und Tausende im „kleinteiligen Bereich“ zu bewältigen.
„Die Wiener Polizei bewältigt mit 25 Prozent des Personals von ganz Österreich zwei Drittel der Aufgaben“, so der Bürgermeister. „Ich weise gerne darauf hin, dass der Personalstand pro 100.000 Einwohner unter dem Österreich-Schnitt liegt. Wir können durchaus mehr Polizistinnen und Polizisten gebrauchen.“
Neuer Info-Store der Polizei
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415 von 588 Stellen besetzt
Die Aufnahmebedingungen wurden in den vergangenen Jahren schrittweise gelockert. Sichtbare Tattoos sind mittlerweile erlaubt, es gibt mehr Einstiegsgehalt und auch der Sporttest muss nicht gleich absolviert werden. Das ließ die Bewerberzahlen in Wien in den vergangenen Monaten zwar um fast die Hälfte ansteigen, doch von den 588 Planstellen konnte die Wiener Polizei im Vorjahr nur 415 mit neuen Polizeischülerinnen und -schülern besetzen.
Umso wichtiger bleibt die Anwerbung von Nachwuchs. Dabei soll neben dem bestehenden Recruiting-Center in der Leopoldstadt jetzt auch der neue Infostore am Schottenring helfen. Interessierte finden dort interaktive Präsentationen, zudem wird jedes Monat dort eine andere Abteilung der Polizei vorgestellt.