Die Kälte kann für Menschen, die auf der Straße schlafen, lebensgefährlich sein, betonte die Caritas am Donnerstag in einer Aussendung. Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, betonte, dass die Nachfrage nach Hilfe in allen Einrichtungen gestiegen ist: „Wir sehen es in den Notquartieren, bei den Suppenbussen, in den Wärmestuben, bei den Kleiderausgaben und auch bei unseren Streetworkeinsätzen: Die Minusgrade der letzten Tage und Nächte haben die Situation für obdachlose Menschen noch einmal deutlich verschärft.“
Notschlafstellen stoßen an Grenzen
Besonders zu schaffen macht die klirrende Kälte obdach- und wohnungslosen Menschen. Das spüren auch die Wiener Notquartiere. Die meisten sind zur fast gänzlich ausgelastet,
Zuletzt sind durch die Stadt, den Fonds Soziales Wien sowie Hilfsorganisationen zusätzliche Schlafplätze geschaffen worden. Tagsüber gibt es in Wien 42 Wärmestuben der Caritas, die gemeinsam mit Pfarren eingerichtet wurden. Diese Wärmestuben stehen bis Ende März zur Verfügung. Neben drei Einrichtungen für Frauen gibt es in diesem Winter auch eine Jugendwärmestube.
203 Vermittlungen in Notquartiere
In den vergangenen Tagen hat es auch vermehrt Anfrufe beim Kältetelefon der Caritas gegeben, etwa 200 pro Tag, seit Anfang November waren es insgesamt 6.200 in Wien. 203 Menschen konnten so in Notquartiere vermittelt werden, weitere mit winterfesten Schlafsäcken und warmer Kleidung versorgt werden.
Durch die tiefen Temperaturen der vergangenen Tage haben sich auch die Lager mit Sachspenden zunehmend geleert. in Wien sind fünf Abgabestellen für Sachspenden eingerichtet worden. Die Caritas benötigt etwa warme Wolldecken und Kleidung wie Winterjacken, lange Unterwäsche oder dicke Socken. Mit dem Gruft-Winterpaket um 70 Euro kann Betroffenen ein winterfester Schlafsack und sieben warme Mahlzeiten ermöglicht werden.