Elektroautos im Fuhrpark der Stadt
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Verkehr

Stadt will keine Verbrenner mehr kaufen

Die Stadt Wien will ab 2025 keine Verbrenner mehr für ihren Fuhrpark kaufen – und stattdessen auf Elektrofahrzeuge setzen. Insgesamt ist Elektromobilität in Wien auf dem Vormarsch. Im Vorjahr wurden mehr E-Autos zugelassen als Dieselfahrzeuge.

Das Ziel ist bekanntermaßen ein klimaneutrales Wien – und die Stadt und die städtischen Unternehmen können mit der Gestaltung ihrer Fahrzeugflotten dazu beitragen. „Die Flotten sind riesengroß, allein die Flotte der Stadt hat 3.100 Fahrzeuge, und wir sagen ab 2025, wenn es der Markt irgendwie hergibt, wollen wir keine Verbrenner mehr anschaffen“, sagte Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).

Die Flottenumstellung ist also fixiert, das Geld dafür wird bereitgestellt. Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) spricht von einem Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro. „Wir haben jetzt einen Probebetrieb gehabt für Nutzfahrzeuge, ein ganz spezielles Segment. Und da wollen wir in den nächsten Jahren 1.200 Fahrzeuge umstellen auf E-Antrieb. Und das nicht nur bei den Wiener Stadtwerken und den Teilbetrieben, sondern auch bei der MA 48“, so der Stadtrat.

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Knapp ein Fünftel der Neuzulassungen sind E-Fahrzeuge

Auch insgesamt sind Elektroautos in Wien auf dem Vormarsch. 11.539 Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb wurden im vorigen Jahr in Wien neu zugelassen, so die Zahlen der Statistik Austria. Das sind schon 21 Prozent der Gesamtzulassungen. Bei Diesel-Fahrzeugen gab es 11.016 Neuzulassungen, also etwas weniger.

Noch besser verkauft als Elektrofahrzeuge wurden solche mit Hybrid-Antrieb, die 30 Prozent der Neuzulassungen ausmachten. Damit wurden auch mehr Hybrid-Fahrzeuge (knapp 16.400) als reine Benziner (rund 16.100) neu zugelassen. Gemeinsam kommen reine Diesel- und Benzin-Antriebe aber immer noch auf einen Anteil von 49 Prozent.

Private Elektromobilität bei 10 Prozent

„In Wien haben wir eigentlich einen guten Start mit Elektrofahrzeugen“, sagte Stephanie Ernst, Obfrau des Wiener Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer Wien. „90 Prozent wird dann halt vorrangig von Kommunen, Firmen oder selbst der Stadt gekauft. Die private Elektromobilität liegt bei 10 Prozent.“

Insgesamt wurden in Wien im Vorjahr um 34 Prozent mehr Autos neu zugelassen als ein Jahr davor – wo es noch pandemiebedingte Lieferprobleme gab. Von wirklich guten Verkaufsjahren sei man aber noch weit entfernt heißt es.

Übrigens: In der Wartung sind Elektro-Autos einerseits weniger anspruchsvoll – einfach weil der verschleißanfällige Verbrennungsmotor fehlt. Aber laut ersten Erfahrungen bei städtischen Unternehmen ist dafür der Reifen- und Bremsenverschleiß höher.