Erwartet wird in diesem Bereich ein moderater Anstieg von ein bis zwei Prozent. „Warum gibt es keine sinkenden Preise? Einfach weil das Angebot sehr knapp ist“, erklärte Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter bei EHL Immobilien, in „Wien heute“. „Es wurden vergangenes Jahr in Summe 12.500 Wohnungen errichtet, im heurigen Jahr werden es nur 8.000 Wohnungen sein, und fürs nächste Jahr werden sogar nur 7.000 Wohnungen in die Fertigstellung gelangen.“
Der Grund dafür: Bauprojekte rechnen sich aufgrund der gestiegenen Zinsen und Lohnkosten für Projektentwickler nicht mehr so wie in den Jahren vor der Teuerung. Derzeit wird in der Branche vielerorts abgewartet und auf bald wieder sinkende Zinsen gehofft.
Starke Preiseinbrüche erwartet
In anderen Immobiliensegmenten dürfte es jedoch sehr wohl sinkende Preise geben. Raiffeisen Immobilien hatte zuletzt eine kräftige Preisbereinigung. In Wien würden die Kaufpreisrückgänge heuer und im nächsten Jahr in Summe bei bis zu 15 Prozent liegen, hieß es – mehr dazu in Immobilienpreise dürften stark einbrechen.
Mieten dürften steigen
Der Mietmarkt ist durch die Entwicklung beim Eigentum zusätzlich unter Druck. „Wir haben einen Eigentumsmarkt, wo die Transaktionen massiv zurückgehen. Gründe dafür sind Zinserhöhungen und auch die verschärften Kreditrichtlinien“, beschrieb Martina Hirsch, Geschäftsführerin der s REAL Immobilienvermittlung. „Aus diesem Grund konzentriert sich sehr viel auf den Mietmarkt, denn wer nicht kaufen kann oder zögert, der geht in die Miete.“
Mit einem Anstieg der Mieten im Neubau, also allen Häusern, die nach 1945 gebaut wurden, ist auch heuer zu rechnen. Die meisten Mietverträge enthalten eine Indexanpassung, und die Inflation ist zuletzt wieder gestiegen. Bei diesen Mieten wird auch der von der Bundesregierung zuletzt beschlossene Mietpreisdeckel nicht schlagend.