Wiener Reparaturbon an einem Kleidungsstück
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Chronik

Reparaturbon: Neuauflage im Frühjahr

Der Wiener Reparaturbon ergänzt den österreichweiten Reparaturbonus. Bei der Wiener Variante dürfen keine Elektrogeräte repariert werden. Bisher wurden mit dem Wiener Reparaturbon rund 41.000 Gegenstände repariert. Im Frühjahr startet dieser in eine nächste Runde.

Seit Herbst 2020 gibt es den Wiener Reparaturbon, allerdings immer nur für ein paar Monate. Der letzte Aktionszeitraum war von Oktober bis Dezember 2023. Rund 6.000 Gegenstände wurden in dieser kurzen Zeit in der Stadt repariert. Bisher wurden insgesamt 2.860 Tonnen CO2 eingespart und rund 41.000 Gegenstände erfolgreich repariert, hieß es von der Stadt.

Mit dem Wiener Reparaturbon werden in der Stadt Reparaturen gefördert, die nicht Elektrogeräte betreffen: also von Handtaschen, Spielzeug und Uhren bis zu Fahrrädern und Möbeln. Auch für das Messerschleifen, Hosenflicken oder etwa die Reparatur von Musikinstrumenten kann der Reparaturbon bei Betrieben des Reparaturnetzwerks eingelöst werden.

„Eine personelle Herausforderung“

Mit dem Bon werden 50 Prozent der Reparaturkosten bis zu einem Betrag von 100 Euro übernommen. Kostenvoranschläge werden bis zu 55 Euro vollständig gefördert. Bis zum Jahr 2027 sind insgesamt 1,2 Mio. Euro für dieses Projekt vorgesehen. Im Frühjahr werde eine nächste Runde gestartet, hieß es von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Der Wiener Reparaturbon kann online heruntergeladen werden.

„Es kommen viel mehr Kundinnen und Kunden auch mit viel mehr Änderungen. Sachen, die sie auch nie machen lassen würden, weil sie ein bisschen teuer sind. Zum Beispiel das Futter austauschen“, erzählt Ajete Gerbeti, Geschäftsführerin der XO Textilwerkstatt. Ihr Fazit: „Gut für das Geschäft auf der einen Seite, eine personelle Herausforderung auf der anderen.“ Denn für die Aktionszeiträume zahle es sich nicht aus, neues Personal zu suchen.

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480.000 Reparaturbons im Jahr 2023 eingelöst

Elektrogeräte sind von der Wiener Aktion ausgenommen, da sie vom Bundesreparaturbonus abgedeckt werden. Dieser wurde im Jahr 2023 rund 480.000-mal in Anspruch genommen. Zwischen Anfang Juli und Ende September pausierte der Bonus, weil mehrere Betrugsfälle aufgedeckt wurden, bei denen Betriebe Reparaturen gefälscht und die Förderung eingestrichen hatten. Die Förderung wird nun direkt an Kundinnen und Kunden ausbezahlt und nicht mehr über die Reparaturbetriebe abgerechnet. Österreichweit beteiligen sich derzeit über 3.100 Partnerbetriebe an der Förderaktion.

Seit seiner Einführung Ende April 2022 wurden rund 840.000 Bons eingelöst, teilte das Klimaschutzministerium am Mittwoch in einer Aussendung mit. „Reparieren statt wegwerfen – das ist gut für die Umwelt und die Geldbörse“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). Jeder Reparaturbon deckt 50 Prozent der Reparaturkosten bis zu einem Wert von 200 Euro. Über den „Bon-Tracker“ auf reparaturbonus.at können die Kunden den Stand der Auszahlung erfahren.

Isaak Ben-Zie ist Geschäftsführer des Shops Handytime in Wien. Durch den Reparaturbonus habe sich die Anzahl der Kundinnen und Kunden deutlich erhöht, erzählt Ben-Zie. Knapp 50.000 Handys wurden nur in Wien mit dem Reparaturbonus wieder fit gemacht.