Parkplatz wird saniert
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Politik

Grüne Kritik an Donaupark-Umgestaltung

Die Grüne Gemeinderätin Heidi Sequenz kritisiert das Vorgehen der Stadt in der Umgestaltung des Donauparks. Die im April angekündigte Entsiegelungsoffensive des Parks sei gar nicht so groß, wie die Stadt behauptet.

An der Arbeiterstrandbadstraße in der Donaustadt befinden sich insgesamt drei Parkplätze. Bei zwei davon dürfte es – wenn es nach der Grünen Gemeinderätin Heidi Sequenz geht – nicht ganz rund laufen. Im April vergangenen Jahres wurde die Umgestaltung des unter Denkmalschutz stehenden Donauparks angekündigt. Dabei sollten Wege verkleinert und ein Parkplatz entsiegelt werden. Die breiten und asphaltierten Wege im Park brauche es nicht mehr. Das Versprechen damals: der Park werde grüner als bisher.

Eine Fläche, so groß wie zwei Fußballfelder, sollte also begrünt werden. Ein Drittel davon käme von einem Parkplatz an der Arbeiterstrandbadstraße. Die Grüne Gemeinderätin stellt sich die Frage, wie das Parken auf der geschotterten Parkfläche bislang überhaupt geduldet werden konnte. „Und das zweite, das ich kritisiere ist, dass das jetzt als große Entsiegelungsmaßnahme verkauft wird. Und wenn Sie schauen, hier ist eigentlich nichts versiegelt. Hier führt eine ganz kleine, dünne Betonstraße durch und das war’s.“

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Parkplatz-Sanierung bis April fertiggestellt

Sequenz hätte sich gefreut, wenn ein zweiter Parkplatz – dieser befindet sich nur rund 300 Meter weiter an der Kreuzung Donauturmstraße/Arbeiterstrandbadstraße – ebenfalls begrünt würde. Dazu kommt es aber nicht, der Parkplatz wird saniert. Der schlechte Zustand hat das über die Jahre hinweg notwendig gemacht, heißt es von den SPÖ-Bezirksvorstehern der Donaustadt und Floridsdorf, Ernst Nevrivy und Georg Papai. Beide Parkplätze befinden sich in der Donaustadt. Der zweite Parkplatz grenzt aber auch an Floridsdorf.

Daher ist dieser Teil einer Park-Überlappungszone. Besitzer eines Parkpickerls für einen der beiden Bezirke (Floridsdorf oder Donaustadt) können dort also kostenlos stehen. Da der Parkplatz als Teil des Donauparks gilt, ist er denkmalgeschützt. Für einen Umbau oder eine Sanierung muss daher das Bundesdenkmalamt hinzugezogen werden.

Bundesdenkmalamt bewilligte nach nur fünf Tagen

Auf etwaige Verzögerungen in der Sanierung angesprochen, entgegnet der SPÖ-Bezirksvorsteher für die Donaustadt, Ernst Nevrivy, dass das Bundesdenkmalamt eben „ein bisschen gebraucht“ hätte. „Die Stadt war eben zu schnell für das Bundesdenkmalamt.“

Beim Bundesdenkmalamt ist der Antrag der Stadt tatsächlich am 21. Juni 2023 zur Prüfung eingegangen. Nur fünf Tage später sei die Bewilligung des Bescheids bereits erfolgt. Die Denkmalschützer haben für die Bearbeitung solcher Anliegen in der Regel eine Frist von einem halben Jahr. Die Verzögerungen dürften also andere Gründe haben, vermutet die Grüne Gemeinderätin.

Parkplatz bleibt öffentlich

Zuvor hatte man am Parkplatz mit der Entwässerung des Regenwassers zu kämpfen. Die Sickerschächte reichten nicht aus. Daher musste der Parkplatz an die Kanalisation angeschlossen werden. Diese Arbeiten seien laut Nevrivy aber bereits erfolgt. Der Parkplatz werde bis April fertiggestellt, pünktlich zu Saisonbeginn könne man wieder parken, wurde seitens des Bezirksvorstehers betont.

Erst kürzlich hat es wiederum Gerüchte gegeben, wonach der Parkplatz nach abgeschlossener Sanierung privat bewirtschaftet werde. Dazu komme es aber nicht, wie auch der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Papai erklärt. „Es ändert sich nichts. Wenn der Parkplatz fertig ist, werden sie weiterhin hier mit dem Parkpickerl gratis stehen können.“