VERKEHR

Bim nach Schwechat: Wien sieht fertiges Projekt

Die Straßenbahnlinie 72 soll bis 2025 Wien mit Schwechat verbinden. Kritik aus der niederösterreichischen Landesregierung mit der Forderung nach Zahlen weist Wien zurück. Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) sieht ein fertiges Projekt.

Die Rahmenbedingungen für das Projekt würden bereits stehen, so Verkehrsstadträtin Sima: „Wir haben eine Finanzierungszusage vom Bund, die ein sehr großzügiges Angebot ist. Wir könnten es einfach umsetzen.“

Doch genau an der Umsetzung hakt es derzeit, denn der zuständige niederösterreichische Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) will neue Zahlen von Wien. Gemeint ist wohl eine Neuberechnung der Kosten angesichts der Inflation. Sima vermutet jedoch anderes dahinter: „Ich hab einfach sehr stark das Gefühl, auf niederösterreichischer Seite hat man offensichtlich das Interesse an dem Projekt verloren.“

Drei Kilometer Schienen neu

Von einem Durchpeitschen des Projekts, wie es Landbauer formuliert hatte, könne keine Rede sein, hieß es am Mittwoch aus dem Büro von Sima zudem. Warum von niederösterreichischer Seite auf Zeit gespielt werde sei angesichts der Inflation unverständlich.

Die Errichtung der Straßenbahn wird vom Bund gefördert, für die Betriebskosten müssen Wien und Niederösterreich aufkommen. Das Projekt soll etwa 60 Millionen Euro kosten, drei Kilometer Schienen müssen neu gebaut werden, etwa die Hälfte davon in Niederösterreich. Eine Straßenbahn von Wien nach Schwechat hat es schon einmal gegeben. Die Linie ist aber 1961 eingestellt worden.