Hufeisen aus Metall sollen bei den Pferden schon bald der Vergangenheit angehören. Die aus einem Metall-Kunststoff-Verbund bestehende neue Version soll die Straßen deutlich weniger beanspruchen. Schonender sollen sie aber nicht nur für den Asphalt sein. Denn auch aus veterinärmedizinischer Sicht sind die Beschläge sinnvoll, wie die Tiermedizinerin Theresia Licka erläuterte. Entsprechende Erfahrungen gebe es bereits aus dem Pferdesport, sagte sie.
Fiaker satteln auf Kunststoffhufeisen um
Kunststoff statt Metall: Wiens Fiakerpferde sollen demnächst wirklich auf Hufbeschläge aus Kunststoff umsatteln, auf freiwilliger Basis. Diese Hufe sollen wesentlich straßenfreundlicher sein und weniger Lärm machen, wie es heißt. Die Diskussion über die Kunststoff-Hufe ist nicht neu. Die Meinungen der Fiaker dazu sind geteilt.
Bei den Einsätzen auf der Straße hat sich laut der Veterinärmedizinerin gezeigt, dass der Bewegungsablauf ein wenig anders ist als bei Metallbeschlägen. Das sei aber leicht umzulernen, versicherte Licka. Die Pferde hätten einen längeren Schritt gezeigt. „Das könnte ein Hinweis sein, dass sie es ein bisschen bequemer gefunden haben.“ Indizien dafür, dass es für die Tiere unangenehmer ist, gab es laut der Tierärztin jedenfalls nicht.
Teurer und kürzere Lebensdauer
Nötig ist lediglich, die Tiere öfter zu beschlagen – also in etwa alle sechs Wochen. Metallhufeisen können hingegen bis zu neun Wochen genutzt werden. Der Umstieg wird von der Stadt gefördert, denn die Kunststoffvariante ist deutlich teurer. Pro Jahr und Pferd muss mit etwa 4.000 Euro gerechnet werden. Das ist in etwa der doppelte Betrag, der beim herkömmlichen Modell fällig wird, hieß es am Freitag.
Das neue Modell wurde bereits erprobt und hat sich laut Stadt Wien dabei bewährt. Die Kunststoffvariante soll die Abnutzung des Straßenbelags durch die derzeit verwendeten Metallhufeisen reduzieren.
Kunststoffhufeisen für Wiener Fiakerpferde
Wiens Fiakerpferde erhalten neue Hufbeschläge aus Kunststoff – sofern sich ihre Besitzer für einen Umstieg entscheiden. Die Kunststoffvariante wurde bereits im Rahmen eines Probebetriebs getestet und soll die Abnutzung des Straßenbelags durch die derzeit verwendeten Metallbeschläge reduzieren.
800.000 Euro Reparaturkosten für Straßen
Fiaker hinterlassen nicht nur bei Wien-Touristen einen bleibenden Eindruck, sondern auch auf den Straßen. Stark betroffen ist vor allem die Innenstadt, in der die Gefährte hauptsächlich unterwegs sind. Die Reparatur der von Metallhufen verursachten Abnutzung der Oberflächen koste pro Jahr rund 800.000 Euro, so Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Jetzt liegen 1,9 Millionen Euro im Fördertopf für die nächsten fünf Jahre. Ab April kann um Zuschüsse für Beschläge bzw. Hufschmiedkosten angesucht werden. Abgewickelt wird die Unterstützungsmaßnahme von der Wiener Wirtschaftskammer.