chronik

Missbrauchsverdacht vom Tisch

Die Staatsanwaltschaft Wien hat die Ermittlungen zu einem angeblichen sexuellen Missbrauch in einer Betreuungseinrichtung für Jugendliche mit intellektuell-kognitiver Beeinträchtigung eingestellt.

Einem Betreuer war im Vorjahr vorgeworfen worden, in der Einrichtung eine 17-Jährige Klientin wiederholt missbraucht zu haben. Die Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs einer psychisch beeinträchtigten Person und Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung waren mit einer anonymen Anzeige ins Rollen gekommen.

„Der in dieser Anzeige geäußerte Verdacht konnte durch die durchgeführten Ermittlungen in keiner Weise erhärtet werden“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, jetzt. Die Ermittlungen sind demnach eingestellt.

Zweifel schon von Anfang an

Der durch die Anzeige bekannt gewordene Verdacht hatte in der Betreuungseinrichtung für große Erschütterung gesorgt. Man sagte volle Kooperation zu, obwohl es bereits damals Zweifel gegeben hatte. Demnach soll der tatverdächtige Betreuer nur bis 2016 in der Einrichtung gearbeitet haben. In der Anzeige war aber von einem Tatzeitraum wischen 2016 und 2019 die Rede.

Die Einrichtung betonte zudem, dass am Standort das angebliche Verhältnis zwischen einer Klientin und einem Betreuer „nie Thema gewesen“ sei. Man werde die Prüfung durch die Staatsanwaltschaft abwarten, „wenn irgendetwas dran ist, stehen wir dafür gerade“, hieß es. Eine Ankündigung, die nun nicht umgesetzt werden muss.