Begonnen hat alles am 5. Jänner 1954 im Franz-Novy-Heim in der Erzherzog-Karl-Straße in der Donaustadt. Auf dem Programm steht „Helden“ von Georg Bernhard Shaw, auf der Bühne zu sehen sind Publikumslieblinge wie Dorothea Neff und Lotte Ledl. Der Slogan damals lautete „Theater zum Preis einer Kinokarte“. Auch heute noch kommt die Kultur zu den Menschen, aktuell etwa mit Produktionen wie „Der kleine Prinz“, der Komödie „Amadeus“ oder dem Kriminaltheater „Die 39 Stufen“.
Insgesamt gab es bisher rund 400 Produktionen mit rund 9.000 Vorstellungen. Gespielt wird überall, etwa auf den Bühnen von Volkshochschulen oder in Kellerbühnen. Insgesamt sind es derzeit 17 Spielstätten, die das Volkstheater in den Bezirken von Großjedlersdorf bis Liesing und von Hütteldorf bis Simmering hat.
„Theater dort, wo die Menschen sind“
Neben den Stücken im Grätzl organisiert das Team unter anderem auch Workshops für Schülerinnen und Schüler. Das Volkstheater gastiert aktuell auf 15 Bühnen in 13 Wiener Gemeindebezirken. Aktuell stehen etwa zwei Klassiker auf dem Programm: Amadeus von Peter Shaffer und eine Dramatisierung des kleinen Prinzen von Antoine de Saint Exupery. Kultur soll dort stattfinden, wo Menschen sind, würdigte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die „außerordentlichen Verdienste“ des Theaters in den Bezirken.
Gefeiert wird das 70-Jahr-Jubiläum gemeinsam mit dem Publikum am Sonntag unter dem Titel „70 Jahre Nähe! Das Fest“ auf der großen Bühne des Volkstheaters. Es wartet ein musikalisches Programm, etwa mit dem Kammerfunk der Wiener Symphoniker und Volkstheater-Ensemblemitglied Bettina Lieder. Evi Kehrstephan und Sören Kneidl werden den Abend moderieren.