Die Warnung der Stadt Wien ist nach wie vor aufrecht: Wer Natureisflächen in Wien betritt, egal ob zum Eislaufen, Eishockeyspielen oder auch nur für ein Selfie, der begibt sich in Lebensgefahr. Trotzdem waren am Sonntag auf der Oberen Alten Donau und auch auf dem Kaiserwasser viele Menschen mit Schlittschuhen unterwegs.
Auch die Wiener Berufsfeuerwehr warnte am Sonntag: „Die Leute bringen sich natürlich hier auf dem Natureis selbst in Gefahr (…). Die Alte und die Neue Donau sind grundwassergespeist, das heißt, es kommt von unten sieben Grad warmes Wasser aufs Eis“, erklärte Feuerwehrsprecher Christian Feiler.
Vertrauen in eigene Beurteilung
Die Warnung, nicht auf zugefrorene Gewässer zu gehen, ließ so manche Leute kalt. Auf die Frage des „Wien heute“-Redakteurs, ob sie keine Angst davor hätten, einzubrechen, antworteten drei Eisläufer: „Ich schon ein bisschen, aber nachdem einige fahren, haben wir gesagt, wir probieren es einmal kurz.“ „Na, eigentlich nicht, ich war in der Früh schon da und bin herumgegangen und hab gesehen, dass das Eis fünf bis zehn Zentimeter dick ist, das passt.“ Und weiters: „Nein, ich weiß das aus Erfahrung. Drei richtig kalte Nächte, dann geht es.“
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Trügerische Sicherheit auf dünnem Eis
In der Regel bildet sich eine tragende Eisschicht erst nach mehreren aufeinanderfolgenden frostigen Tagen, heißt es in einer Mitteilung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV): „Vereinzelt frostige Tage sollten daher zur doppelten Vorsicht mahnen.“ Verschiedenste Einflüsse wie Regen, Wind, Strömungen und Sonneneinstrahlung können die Tragfähigkeit der Eisschicht zusätzlich beeinflussen. Auch wenn eine Eisfläche befahrbar wirkt, sollte sie daher nur nach behördlicher Freigabe betreten werden.
Ein zweiter Sicherheitsaspekt kommt beim Eislaufen noch hinzu: Das KfV empfiehlt die Verwendung von Schutzbekleidung. Ein Helm sollte dabei nicht fehlen, gefütterte Handschuhe und Gelenkprotektoren werden empfohlen. Unter den rund 4.900 Menschen, die sich beim Eislaufen im Jahr 2021 in Österreich verletzten, entfielen mehr als 90 Prozent auf Stürze, die zumeist Hand- oder Unterarmverletzungen zur Folge hatten.