ChatGPT Text (Aufsatz) auf Computerbildschirm mit der Eingabe „Schreibe einen Text über den Sommer“
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Bedienstete der Stadt dürfen KI nutzen

Die Stadt Wien ist beim Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) noch eher zurückhaltend. Allerdings hat sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Einsatz im Arbeitsalltag explizit erlaubt. Und seit Kurzem gibt es auch ein eigenes KI-Register der Stadt.

Seit 2017 setzt die Stadt KI ein. Damals ging der WienBot der Stadt online, der einfache Antworten auf Fragen zur Stadt gibt. Und mit Hilfe von KI versucht die Stadt zum Beispiel aus Vermessungsdaten auch Straßenschäden zu erkennen. Bei beiden Anwendungen handelt es sich um „alte“, kontrollierte KI.

Doch die neue KI-Generation (generative KI) mit Programmen wie ChatGPT, die selbstständig Inhalte schafft, wird von der Stadt selbst noch nicht genutzt. „Wir sind offen und beobachten die Entwicklungen“, sagte Klemens Himpele, der Leiter der IT-Strategie der Stadt, im Gespräch mit Radio Wien. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt habe man die Nutzung im Arbeitsalltag aber schon „explizit erlaubt“.

Bedienstete müssen Einsatz sichtbar machen

Im Vorjahr wurde ein KI-Kompass für die Bediensteten der Stadt erarbeitet und veröffentlicht. Darin heißt es: „Die Nutzung von im Internet verfügbaren generativen KI-Werkzeugen für den dienstlichen Gebrauch ist unter den geltenden Rahmenbedingungen erlaubt und erscheint im Sinne einer modernen und effizienten Stadtverwaltung unumgänglich.“

Der Kompass legt auch die Regeln fest, wie KI genutzt werden darf. „Bei der Verwendung von KI-generierten Inhalten trägt der Mensch die Verantwortung“, erklärte Himpele. Und es sei auf einen „rechtskonformen Umgang mit sensiblen beziehungsweise personenbezogenen Daten und dem Amtsgeheimnis“ zu achten.

Weiters gibt es eine wesentliche Auflage. „Wir haben die Verpflichtung, dass überall dort, wo Inhalte mittels KI erstellt werden, das auch gekennzeichnet wird. Also es ist nicht so, dass man irgendetwas mit KI generieren kann, ohne dass man das kennzeichnet“, sagte Himpele.

Derzeit zwei Einträge in neuem KI-Register

Die Stadt informiert monatlich interessierte Bedienstete über Neuerungen im Bereich der KI und bietet Infos für „Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger“. Zweimal im Monat gibt es ein „Prompt-Training“, um den Umgang mit ChatGPT und Co. zu erlernen. Dabei stellen die Bediensteten gemeinsam Fragen an die KI, um so zu lernen, wie man diese möglichst gut formuliert, um dann auch brauchbare Antworten zu erhalten.

Ende des Vorjahres hat die Stadt ein eigenes Register geschaffen und online gestellt. Es beinhaltet die Informationen, in welchen Bereichen die Stadt Wien KI einsetzt. Neben dem WienBot ist derzeit nur geoKI zu sehen, das zur Erkennung von Gegenständen im öffentlichen Raum eingesetzt wird. „Das wird sich kontinuierlich erweitern“, sagte Himpele.

Der WienBot soll übrigens vorerst so bleiben, wie er ist, und nicht auf die „neue“ KI umgestellt werden. „Der Vorteil der redaktionell gepflegten Antworten ist, dass sie jedenfalls inhaltlich richtig sind“, sagte Himpele.