Menschen auf Kärntner Straße, 2023
wien.ORF.at/Manola
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wirtschaft

Jubel über zweitbestes Tourismusjahr

Wien Tourismus blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2023 zurück. Mit über 17 Millionen Gästenächtigungen erzielte man das zweitbeste Nächtigungsergebnis aller Zeiten, beim Nächtigungsumsatz sogar einen neuen Rekord.

Sie kommen wieder, füllen die Innenstadt, bevölkern die Sehenswürdigkeiten und sorgen für ordentliche Umsätze in den Hotels und der Gastronomie. Die Stadt verzeichnete 2023 7.394.000 Ankünfte, im Vergleich zu 2022 bedeutet das ein rechnerisches Plus von über 32 Prozent, sowie 17.261.000 Gästenächtigungen (plus 31 Prozent).

Rekord bei Nächtigungsumsatz

„Wir haben die Pandemie tatsächlich überwunden“, sagte Wien-Tourismus-Direktor Norbert Kettner am Mittwoch bei einem Pressegespräch. Mit 17,3 Millionen Nächtigungen sei die Bundeshauptstadt zwar um zwei Prozent unter dem bisherigen Bestwert von 2019 gelegen, beim Nächtigungsumsatz sei aber ein neuer Rekordwert erzielt worden.

In der Zeit von Jänner bis November 2023 stieg der Beherbergungsumsatz auf 1,08 Mrd. Euro, gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019, vor der CoV-Pandemie, entspricht das einem Zuwachs von einem Fünftel. Auch inflationsbereinigt sei das ein Plus von zehn Prozent. „Die Hoteliers konnten die Preise bei den Gästen durchsetzen“, sagte Kettner.

Dezember am stärksten

Wiens Städtetourismus sei auf die Erfolgsspur zurückgekehrt, zieht auch Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) positive Bilanz. Viel wichtiger als die Nächtigungen seien noch die erwirtschafteten Nächtigungsumsätze der Beherbergungsbetriebe, so Hanke: „Sie sind im Verlauf des Jahres 2023 etwa um ein Drittel stärker gewachsen als die Nächtigungen.“

„Highlights sind natürlich, dass wir die höchsten Umsätze getätigt haben, dass wir Wertschöpfung in die Stadt gebracht haben“, so Kettner gegenüber ORF Wien. Der Dezember war mit 1.795.000 Nächtigungen (plus 17 Prozent zu 2022, plus 4,6 Prozent zu 2019) der aufkommensstärkste Monat im gesamten Jahr.

Plus bei Gästen aus USA, Minus aus Asien

Gefragt war Wien im vergangenen Jahr vor allem bei Europäern und Amerikanern, während asiatische Touristen weiterhin ausließen. Gut gelaufen sei vor allem das Geschäft mit den USA, wo man – so Kettner – das beste Ergebnis aller Zeiten einfuhr. Dafür hinken der asiatische Raum und da vor allem China und Japan noch etwas hinterher: „In Japan und China sind die Zahlen immer noch um zwei Drittel unter den Zahlen von 2019.“ Da hofft man, dass sich – auch durch neue Direktflüge – das Geschäft in den nächsten Jahren wieder erholt.

Wien will sich marketingtechnisch künftig nur noch um chinesische Touristen im Luxussegment bemühen, wenngleich die Stadt schon bisher keinen Fokus auf chinesische Gruppenreisen hatte, wie Kettner einräumte. Wohlhabende chinesische Touristen gelten als sehr ausgabefreudig im Handel. Schon vor der Pandemie ließ ein chinesischer Gast im Schnitt pro Einkauf 1.000 Euro liegen.

Schwerpunkt auf elf Grätzel

Für 2024 stehen dem Wiener Tourismus 15,3 Mio. Euro zur Verfügung, um die Stadt zu bewerben. Damit sollen die zwölf wichtigsten Märkte bearbeitet werden. Damit nicht nur der erste Bezirk von Touristen und Touristinnen profitiert, liegt ein Schwerpunkt der Marketingaktivitäten in Wien auf elf Grätzel – wie dem Karmeliterviertel, dem Freihausviertel und dem Sonnwendviertel. So sollen Tourismusströme aus der Innenstadt in andere Bezirke gelenkt werden. „Die Gäste wollen nicht nur abhaken, was im Reiseführer steht, sondern auch anderes kennenlernen“, sagte Kettner.

Wien verfügt derzeit über rund 410 Hotelbetriebe mit etwa 74.400 Betten. Bis Jahresende soll die Zahl der Betten auf 79.000 steigen. Zuversichtlich stimmten den Tourismusdirektor die knapp 50 Großveranstaltungen, die heuer in der Bundeshauptstadt anstehen – vom europäischen Radiologenkongress bis zum Taylor-Swift-Konzert.