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Nächste Terroranklage gegen IS-Mann

Die Staatsanwaltschaft Wien hat gegen einen weiteren gewaltbereiten Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Anklage erhoben. Ein 19-Jähriger muss sich am 2. Februar unter anderem wegen terroristischer Vereinigung (§ 278b) vor einem Schöffensenat verantworten.

Er soll auf seinem öffentlich einsehbaren Instagram-Account IS-Propaganda betrieben haben. Darüber hinaus umfasst die Anklage aber weitere Delikte, die mit Nachdruck belegen, dass der junge IS-Anhänger einen Hang zur Gewalt hat. Demnach betrat er am 29. Mai 2023 eine Bäckerei-Filiale mit einer Schreckschuss-Pistole und zielte damit auf einen Mann.

In weiterer Folge feuerte er gemeinsam mit einem Mittäter mit der Schreckschuss-Pistole in Richtung von zwei Personen, wobei die eine ein Knalltrauma davontrug und die andere eine Schürfwunde am linken Unterarm sowie einen Tinnitus am linken Ohr erlitt.

Loblieder auf IS auf Social Media verbreitet

Gerade ein Mal vier Tage davor hatte der 19-Jährige mit einem Komplizen vor dem Bahnhof Floridsdorf einen Mann mit einer Schreckschuss-Waffe bedroht. Es soll am frühen Morgen zu einem Disput gekommen sein, am Ende bekam der Kontrahent des IS-Sympathisanten die täuschend echt aussehende Waffe in Gesicht gedrückt. Dass der 19-Jährige nicht unbedingt eine Waffe benötigt, um andere Menschen zu verletzen, hatte er schon am 22. Mai deutlich gemacht. Er soll laut Anklage einen Mann zu Boden geschlagen und ihm dann einen Faustschlag ins Gesicht versetzt haben. Das Opfer musste mit einem verschobenen Nasenbeinbruch, einer Schädelprellung und einem Schleudertrauma in einem Spital behandelt werden.

Seit April 2022 soll der 19-Jährige bosnischer Herkunft auf Instagram Loblieder und Kampfgesänge des IS veröffentlicht sowie Botschaften radikalislamistischer Prediger verbreitet haben, in denen der IS beispielsweise als „Festung gegen die Feinde“ bezeichnet und der „Märtyrertod“ verherrlicht wurde. Er teilte auch Instagram-Storys von zwei IS-Kämpfern. Die Verhandlung ist auf einen Tag anberaumt, im Fall eines anklagekonformen Schuldspruchs drohen dem 19-Jährigen mehrere Jahre Haft.