ÖBB Railjet
ORF.at/Christian Öser
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Inland

Hitler-Rede im Zug: Duo muss in Schulung

Jenes Duo, das im Vorjahr eine Hitler-Rede in einem Railjet über die Lautsprecher abgespielt hat, muss nicht vor Gericht. Die Wiener Staatsanwaltschaft entschied sich für eine Diversion. Die beiden müssen eine Schulung absolvieren.

Der Jugendliche und der junge Erwachsene aus Wien müssten beim Verein Neustart das Programm „Dialog statt Hass“ absolvieren, bestätigte die Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, gegenüber dem ORF Wien. Es geht dabei um die Auseinandersetzung mit Diskriminierung. Es könnten auch Rundgänge in KZ-Gedenkstätten beschlossen werden, sagte ein Sprecher des Vereins Neustart. Zu dem konkreten Fall durfte er sich aus Datenschutzgründen nicht äußern.

Das Programm dauert in der Regel sechs Monate. Laut der Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft haben es die beiden Männer noch nicht fertig abgeschlossen. „Wir bekommen dann einen Bericht“, sagte Bussek.

Mittels Videoauswertung ausgeforscht

Die beiden hatten im Mai des Vorjahres für Aufsehen in einem Railjet-Zug gesorgt, der von Bregenz nach Wien unterwegs war: Statt der üblichen Ansagen schallte eine Hitler-Rede mit „Heil Hitler“- und mehreren „Sieg Heil“-Rufen durch den Zug. Außerdem gab es minutenlang fehlerhafte und sinnlose Informationen. Es gab auch eine Woche davor ähnliche Vorfälle, immer auf der Strecke zwischen St. Pölten und Wien.

Die beiden österreichischen Staatsbürger waren via Videoauswertung ausgeforscht worden. Das Duo gestand dann auch, die Ausschnitte aus einer historischen Aufnahme einer Hitler-Rede abgespielt zu haben. Sie dürften dazu die Sprechstellen für Durchsagen, die es in jedem Waggon gibt, mit einem eigenen Schlüssel, den das ÖBB-Zugspersonal hat, geöffnet haben.