Bei dem in Deutschland hergestellten Gerät handelt es sich um ein wahres Ungetüm: Die Konstruktion ist 120 Meter lang und 1.200 Tonnen schwer. Ab Herbst soll sich die Tunnelvortriebsmaschine (TVM) dann durch den Untergrund arbeiten. Errichtet werden von ihr die neuen Röhren zwischen dem Matzleinsdorfer Platz in Favoriten und dem Augustinplatz im Bezirk Neubau. Der Abschnitt ist rund vier Kilometer lang. Hergestellt wurde das Spezialwerkzeug in Süddeutschland von der Firma Herrenknecht.
Erst am Matzleinsdorferplatz zusammengebaut
In den nächsten Monaten wird der Bohrer, in Einzelteile zerlegt, nach Wien transportiert. Am Matzleinsdorfer Platz wird die TVM dann zusammengestellt. Die anschließenden Grabungsarbeiten finden unterirdisch statt, da die Strecke durch dicht bebautes Gebiet führt. Oberirdische Trassenteile gibt es dort nicht. Das gesamte Erdmaterial, das die Tunnelbohrmaschine aushebt, wird über einen zentralen Schacht am Matzleinsdorfer Platz abtransportiert – was 20.000 Lkw-Fahrten durch die Stadt erspart, wie betont wurde.
Nach getaner Arbeit wird die Maschine zwei U2-Streckenröhren mit einem Durchmesser von jeweils 6,84 Metern hinterlassen. Verbunden werden durch die neuen Tunnelbereiche die künftigen U2-Stationen Matzleinsdorfer Platz, Reinprechtsdorfer Straße, Pilgramgasse und Neubaugasse.
Neue U5 laut Plan ab 2026 in Betrieb
Bis dort im Untergrund Fahrgäste unterwegs sein werden, dauert es jedoch noch: Aktuell ist die U2 weiterhin zum Teil gesperrt, die Sperre musste um ein Jahr verlängert werden. Sie fährt erst ab September wieder vom Schottentor zum Karlsplatz. Geplant ist weiters, dass die neue U5 ab 2026 ihren Betrieb aufnimmt, also vom Karlsplatz zum Frankhplatz.
Das bedeutet, dass sich U2 und U5 vorübergehend den Abschnitt zwischen Karlsplatz und Rathaus teilen. Erst 2028 soll der Mischbetrieb beendet und die von der Großmaschine gegrabene Verbindung eröffnet werden. Ab dann wird die U2 beim Knoten Rathaus auf die gänzlich neu gebaute Strecke in Richtung Matzleinsdorfer Platz abzweigen.