Autowrack in Döbling
Stadt Wien / Feuerwehr
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Rekordzahl bei verunglückten Senioren

90 Menschen über 65 Jahre haben in den ersten drei Quartalen des Vorjahres im Straßenverkehr in ganz Österreich ihr Leben verloren. Noch nie verunglückten so viele Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr. Anders in Wien, wo die Zahlen zurückgingen.

Die Zahl der Verunglückten auf Österreichs Straßen in den ersten drei Quartalen der vergangenen zehn Jahre ist deutlich zurückgegangen. Mit 22 Prozent stark zugenommen hat in diesem Zeitraum laut Statistik Austria aber die Zahl der verletzten oder getöteten Senioren. Von Jänner bis September 2023 sei jeder siebente Verunglückte über 65 Jahre alt gewesen, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Insgesamt gab es in den ersten drei Quartalen 2023 genau 27.804 Unfälle mit 34.408 Verletzten und 316 Getöteten.

Neun Verkehrstote über 65 Jahre in Wien

Die meisten Unfälle gab es mit 5.217 dokumentierten Fällen in Niederösterreich. Das Bundesland führte mit 6.543 Verletzten und 73 tödlich verunglückten Personen die negative Spitze der Auswertung an. In Wien kam es zu 3.879 Unfällen mit 4.719 Verletzten und neun tödlich verunglückten Personen, wobei die Zahl der Toten nach mehreren Jahren des Anstiegs um mehr als 43 Prozent zurückging. Bei der Zahl der Toten liegt Wien gemeinsam mit Vorarlberg an letzter, bei der Zahl der Verletzten an vierter Stelle.

Großer Unterschied zwischen Jungen und Alten

Ein Viertel der verunglückten Senioren wurde schwer verletzt oder getötet. Bei Jüngeren lag dieser Anteil mit 16 Prozent deutlich niedriger, erläuterte Thomas. Insgesamt verunglückten im Vorjahr 34.724 Personen in den ersten drei Quartalen im Straßenverkehr, das stellt ein Plus von 2,1 Prozent im Vergleichszeitraum zum Jahr 2022 dar.

Die betroffenen Seniorinnen und Senioren waren 2023 laut Statistik Austria am häufigsten mit dem Rad (37 Prozent), mit dem Pkw (35 Prozent) oder zu Fuß (elf Prozent) unterwegs. Und sie lösten auch selbst schwerere Unfälle aus: Pkw-Lenkerinnen und -Lenker über 65 Jahre verursachten zu 18 Prozent schwere Verkehrsunfälle mit mehreren Beteiligten, während das bei Fahrern anderer Altersgruppen nur zu 13 Prozent der Fall war.

Als Unfallursachen waren bei den über 65-jährigen Autofahrern vor allem Vorrangverletzungen (45 Prozent) und Unachtsamkeit bzw. Ablenkung (24 Prozent) dominierend. Deutlich seltener als in anderen Altersgruppen waren jedoch nicht angepasste Geschwindigkeit (fünf Prozent) sowie Alkohol, Drogen oder Medikamente (drei Prozent) Grund für einen Zwischenfall im Straßenverkehr.

Unfall: Rad auf Straße
LPD Wien
Hohe Unfallzahlen gibt es bei Rad- und E-Scooter-Fahrern

Hohe Zahlen auch bei Radfahrern und Scootern

In den ersten neun Monaten des Vorjahres verunglückten zudem 9.293 Fahrerinnen und Fahrer von Fahrrädern oder E-Scootern. Mehr als ein Viertel der Radfahrenden war beim Unfall mit einem elektrisch betriebenen Bike unterwegs. Das Durchschnittsalter lag bei den verunglückten E-Bike-Fahrern bei 55 Jahren, bei den Radfahrern ohne elektrischen Antrieb bei 46 Jahren und bei den E-Scooter-Fahrern mit 34 Jahren deutlich darunter.

Zudem gab es auch große Unterschiede beim Tragen von Helmen: Während 55 Prozent der verunglückten E-Bike-Lenker einen Radhelm trugen und das 47 Prozent der Radfahrer ohne elektrischen Antrieb taten, schützten nur acht Prozent der E-Scooter-Fahrer ihren Kopf.

Jeder achte E-Scooter-Lenker war zum Zeitpunkt des Verkehrszwischenfalls zudem alkoholisiert und das teils stark. 90 Prozent der alkoholisierten E-Scooter-Fahrer mit gemessenen Alkoholwerten war zum Unfallzeitpunkt mit einem Blutalkoholwert von mehr als einem Promille unterwegs, 28 Prozent sogar mit mehr als zwei Promille. Zum Vergleich: Nur vier Prozent der Pkw-Lenker und drei Prozent der Motorradfahrer waren bei Verkehrsunfällen alkoholisiert.