Westbahngarnitur auf der Strecke
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Westbahn fuhr 2023 Rekorde ein

Auch die private Westbahn hat offenbar die Folgen der Covid-19-Pandemie überwunden. Sie kehrte 2023 auf die Erfolgsspur zurück und verzeichnete operativ ihr bisher bestes Ergebnis. Rund acht Millionen Fahrgäste sind Fahrgastrekord.

Der Konzernumsatz stieg von 90 Mio. Euro 2022 auf über 120 Mio. Euro und der Gewinn legte von vier auf zehn Mio. Euro zu. Nur 2019 gab es aufgrund von Zugverkäufen einen höheren Gewinn. Im Vorjahr waren rund acht Millionen Fahrgäste mit den Zügen der Westbahn unterwegs. Das sind 35 Prozent mehr als 2022 und 20 Prozent mehr als 2019.

„Die Westbahn ist erwachsen geworden und dort angekommen, wo wir eigentlich schon vor ein paar Jahren hätten sein wollen“, bilanzierte Florian Kazalek, der mit Thomas Posch seit knapp zwei Jahren das Vorstandsduo der Westbahn-Mutter Rail Holding AG bildet. Die Pandemie hatte das 2011 gestartete Bahnunternehmen in seinen Plänen aber zurückgeworfen.

Ausweitung nach Stuttgart und Ungarn

Der Vorstand sieht im Kundenzuspruch die Basis für weitere Expansionsschritte. So will das Unternehmen die Verbindung nach Vorarlberg, wo die Westbahn in elf Städten hält, ausbauen und die Züge nach München bis nach Stuttgart verlängern. Auf dem Weg dahin soll in Augsburg, Ulm und wegen des Legolands in Günzburg Halt gemacht werden. Auch nach Osten gibt es Pläne. Hier bemüht sich die Westbahn um eine Lizenz in Ungarn.

Rund die Hälfte der acht Millionen Passagiere 2023 besaß ein Klimaticket. Sie trugen ungefähr ein Drittel zum Westbahn-Umsatz bei, wie Posch erklärte. Auch wenn die Westbahn mit dem eigenen Ticketverkauf mehr Umsatz macht, bemühe man sich aktiv um Besitzer von Klimatickets, unter anderem mit einer eigenen Zugklasse.

Erstmalige Dividende steht im Raum

Trotz der jüngsten Gewinne sind die Anfangsverluste aus den ersten Betriebsjahren noch nicht zur Gänze ausgeglichen. Ob es für 2023 dennoch erstmals eine Dividende gibt, sei Sache des Aufsichtsrates und der Hauptversammlung und noch nicht entschieden, so die beiden Vorstände im Gespräch mit der APA.

Die Westbahn gehört zu 49,9 Prozent der Haselsteiner Familien-Privatstiftung, zu 32,7 Prozent der Schweizer Augusta Holding des Unternehmers Erhard Grossnigg und zu 17,4 Prozent der französischen Staatsbahn SNCF.