Außenansicht der Tewhid-Moschee in der Murlingengasse in Meidling
APA/Georg Hochmuth
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Religion

Umstrittene Tewhid-Moschee aufgelöst

Die umstrittene Tewhid-Moschee in Wien-Meidling ist nun nicht mehr Teil der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ). Die Moschee war nach dem Terroranschlag in Wien von 2020 vorübergehend geschlossen worden, weil sich der Attentäter dort radikalisiert haben soll.

Der oberste Rat habe die Tewhid-Moschee nun als Moscheegemeinde aufgelöst und darüber auch das Kultusamt informiert, berichteten der „Standard“ und Puls24 am Freitag. Grund ist unter anderem, dass der umstrittene Ex-Imam dort weiterhin aktiv war.

Geschlossen ist die Moschee mit der Entscheidung vom Dezember 2023 nicht, darüber müsste die Vereinsbehörde entscheiden. Die Einrichtung wird nun allerdings nicht mehr unter dem Dach der IGGÖ betrieben und darf sich damit auch nicht mehr als Moschee bezeichnen.

Vereinsbehörde hatte Schließung zurückgenommen

Die Tewhid-Moschee war nicht nur in Zusammenhang mit dem Wien-Attentäter aufgefallen. Auch jener 17-Jährige, der im September einen Terrorakt auf dem Wiener Hauptbahnhof geplant und in letzter Sekunde davon abgesehen hatte, verkehrte dort wöchentlich. Nach dem Terroranschlag von Wien war sie zunächst geschlossen worden.

Die Vereinsbehörde hatte die Schließung allerdings zurückgenommen, nachdem kein Gesetzesverstoß nachgewiesen werden konnte. Nach einer Entscheidung des internen Schiedsgerichts der IGGÖ hatte sie auch ihre Rechtspersönlichkeit wiedererlangt. Die Behörden hätten für ihre Vorwürfe gegen die Moschee keine Beweise vorbringen können, so damals die Begründung der IGGÖ.

Allerdings wurde für die Moschee ein neuer Imam bestellt, von der IGGÖ seien außerdem weitere Maßnahmen eingefordert worden, um „eine transparente Gestaltung der Gemeindearbeit sowie den Umgang mit extremistischen Tendenzen innerhalb der Gemeinde“ sicherzustellen.

Umstrittener Prediger soll weiter Lehrer gewesen sein

Eine „zufriedenstellende Umsetzung“ der Vereinbarung sei allerdings nicht erfolgt, begründete nun die IGGÖ ihre jüngste Entscheidung. So soll etwa der umstrittene Prediger, dessen Name auch in den aktuellen Terrorermittlungsakten rund um den 17-Jährigen wieder auftaucht, nicht oder nur kurz aus der Moschee weg gewesen sein, hieß es in den Berichten unter Berufung auch auf Sicherheitskreise und Personen aus der Salafistenszene. Zuletzt soll er laut IGGÖ als Arabischlehrer in der Moschee aktiv gewesen sein.