Baustelle mit Baugerüsten
Projektleitung Stadtstraße Aspern
Projektleitung Stadtstraße Aspern
Verkehr

Stadtstraßen-Bau könnte sich verzögern

Die Fertigstellung der umstrittenen Stadtstraße in der Donaustadt könnte sich laut Stadt Wien verzögern. Geplant war eine Inbetriebnahme der 3,3 Kilometer langen Strecke Ende 2026. Derzeit habe man ein Drittel des Bauvorhabens geschafft, hieß es.

Dass die Stadtstraße planmäßig fertig wird, ist laut Stadt Wien derzeit unsicher. Lieferengpässe und die Teuerung könnten die Fertigstellung verzögern, sagt Stadtstraßen-Sprecher Herwig Keppel gegenüber Radio Wien. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Bauarbeiten bis 2027 andauern könnten, sagte Keppel.

Ein Drittel der Bauarbeiten sei aber schon abgeschlossen. Noch heuer werde die erste Teilstrecke fertiggestellt. Diese verläuft zwischen der Anschlussstelle Hirschstetten und der Süßenbrunner Straße. Wegen der Arbeiten wurde eine Umfahrung über die Franz-Fellner-Gasse eingerichtet. Im Sommer 2025 ist die Süßenbrunner Straße laut Stadt Wien wieder befahrbar.

Tunnelbaustelle im Bereich Emichgasse nahe der Blumengärten Hirschstetten.
Projektleitung Stadtstraße Aspern
Tunnelbaustelle im Bereich Emichgasse nahe der Blumengärten Hirschstetten in der Donaustadt.

Hälfte der Stadtstraße untertunnelt

Weiter gebaut wird auch an zwei Tunneln. Einer in unmittelbarer Nähe der Blumengärten Hirschstetten im Bereich der Emichgasse, der andere im Bereich der Hausfeldstraße. Beide Tunnel sollen im nächsten Jahr fertiggestellt werden. In den Semesterferien wurden hier die ÖBB-Hilfsbrücken, die den Zugverkehr trotz der Tunnelbauarbeiten möglich machten, wieder abgebaut.

Laut ursprünglichem Plan soll die Stadtstraße ab 2026 auf einer Länge von 3,3 Kilometern die Südosttangente mit der Seestadt verbinden. Etwa die Hälfte der Stadtstraße wird untertunnelt verlaufen. Weitere Straßenbereiche werden zwei bis drei Meter tiefergelegt. Auf der ganzen Strecke gilt Tempo 50.

Kritik an „fossilem Megaprojekt“

Laut Stadt Wien braucht es die Stadtstraße, weil an dem Projekt Wohnungen für rund 60.000 Menschen in den sogenannten Stadtentwicklungsgebieten hängen. Die Verkehrsinfrastruktur sei dort an den Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit, argumentiert die Stadt.

Ganz anders beurteilen die Pläne Umweltschutzorganisationen und Klimaaktivisten. Sie bezeichneten das Vorhaben in der Vergangenheit unter anderem als „fossiles Megaprojekt“. Protestcamps von Aktivistinnen und Aktivisten hatten vor rund eineinhalb Jahren schon den Baustart verzögert.