Zerbrochene Fensterscheibe in der Einbruchswohnung
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Chronik

Einbrecher setzten möglicherweise auf Wanzen

Opfer eines Doppeleinbruchs sind zwei junge Männer zu Jahresbeginn in Wien geworden. Binnen einer Woche wurde die Wohnung der IT-Spezialisten gleich zwei Mal ausgeräumt. Die Opfer sind überzeugt, dass die Kriminellen zum Auskundschaften Abhörwanzen installierten.

„Die Täter sind über das Fenster rein, sprich, sie haben das Fenster eingeschlagen, vermutlich zu Silvester“, schilderte eines der Einbruchsopfer in „Wien heute“. Die Wohnung befindet sich im Erdgeschoß. Die Täter hätten es auf hochwertige technische Geräte, Handys und Bargeld abgesehen gehabt. „Es war ziemlich ein Schrecken, wie es ausgeschaut hat. Sie haben die komplette Wohnung durcheinandergeworfen, haben unsere Computer abgebaut.“

Einbrecher setzten möglicherweise auf Wanzen

Opfer eines Doppeleinbruchs sind zwei junge Männer zu Jahresbeginn in Wien geworden. Binnen einer Woche wurde die Wohnung der IT-Spezialisten gleich zwei Mal ausgeräumt. Die Opfer sind überzeugt, dass die Kriminellen zum Auskundschaften Abhörwanzen installierten.

Einige Gegenstände ließen die Einbrecher zurück. Doch dann tauchte ein angeblicher Versicherungsmann auf, erkundigte sich im Haus und schaut sich überall um. Es habe sich dabei um einen Kundschafter der Bande gehandelt, ist der der junge Mann überzeugt. „Die Täter sind dann ein zweites Mal eingebrochen, sieben Tage später und haben genau diese Dinge dann entwendet – was man natürlich darauf zurückführen kann, dass man eventuell abgehört worden ist“, schilderte er seinen Verdacht.

Die Einbrecher kochten in der Wohnung
privat
Die Einbrecher waren mehrere Stunden in der Wohnung – und kochten dort sogar

Bundeskriminalamt beobachtet „Arbeitsteilung“

Möglicherweise installierten die Täter also beim ersten Einbruch elektronische Abhörgeräte in der Wohnung, hörten damit die Gespräche der Opfer ab und nahmen die Wanzen beim zweiten Mal wieder mit. Die Methoden der internationalen Einbrecherbanden würden jedenfalls immer dreister, es würde technisch aufgerüstet, und Opfer und Hehler würden online gesucht, erklärte Sandra Hrastnig, Sprecherin des Bundeskriminalamts.

„Gerade im Bereich der organisierten Kriminalität, wie es auch hier der Fall sein kann, beobachten wir natürlich, dass hier eine gewisse Arbeitsteilung innerhalb der Tätergruppen von statten geht“, so die Sprecherin. „Das bedeutet, es gibt verschiedene Aufgaben, verschiedene Hierarchien, wie zum Beispiel das Auskundschaften im Vorhinein von gewissen Örtlichkeiten und dann natürlich das Ausführen der Straftaten selbst.“

Täter kochten in Wohnung

Die Täter hatten sich mehrere Stunden in der Wohnung aufgehalten und sogar etwas zu essen gekocht. Das würde gegen eine detailliert geplante Tat sprechen. Die Polizei vermute Obdachlose oder Menschen mit wenig Geld hinter dem Einbruch, erzählte einer der Betroffenen: „Aber ich glaube, dass solche Menschen nicht etwas mit solchen Gegenständen anfangen können, die bei uns gestohlen wurden.“ Infolge des Einbruchs verstärkten die beiden jungen Männer jedenfalls die Sicherheitsvorkehrungen – ein weiteres Mal wollen sie die Kriminellen auf keinen Fall in ihrer Wohnung sehen.